SPD schafft das Delegiertenprinzip ab

Unter normalen Umständen wäre das ein eher formaler Vorgang, aber was die Genossen an Main und Kinzig auf den Weg gebracht haben ist in Hessen einmalig und gibt es in der gesamten Bundesrepublik bisher nur in Münster und in Mayen-Koblenz in zwei deutlich kleineren Kreisverbänden der SPD. Die Main-Kinzig SPD hat einstimmig den Weg freigemacht für mehr Mitgliederbeteiligung ihrer Parteibasis. „Ab sofort werden alle Sach- und Personalentscheidungen von allen Mitgliedern der Kreis-SPD getroffen werden und nicht mehr allein von Delegierten der Ortsverbände. Die Veranstaltungen können als Mitgliedervollversammlung abgehalten werden und erlauben somit jedem Parteimitglied vom ersten Tag der Mitgliedschaft an direkten Einfluss auf die Politik der Kreispartei zu nehmen und den Kurs mitbestimmen zu können“, fasste der der Unterbezirksvorsitzende und Initiator der Satzungsänderung Dr. André Kavai zusammen.
Die neuen Möglichkeiten eines Mitgliederentscheids und einem vereinfachten Antragsrecht fasste der stellv. Vorsitzende Christoph Degen aus Neuberg zusammen: „Jedes Mitglied hat die Möglichkeit sich direkt einzubringen ohne den Umweg über die Gliederungen. So ist mitmachen von Anfang an gewährleistet und spannende Diskussionen auf dem Parteitag vorprogrammiert. Wer gute Ideen hat ist willkommen und für gute Ideen finden sich auch 20 Unterstützer“, so Degen. Von der neuen Satzung erhoffen sich die Sozialdemokraten neue inhaltliche Impulse, bessere Argumente bei der Mitgliederwerbung, und vor allem eine ganze Menge neue Gesichter die man noch für die Parteiarbeit motivieren kann. Auch die Tatsache, dass nun alle Mitglieder über ihre Kandidaten in Bund-Land und Kreis entscheiden weckt entsprechende Hoffnungen: „Das ist der eigentliche große Wurf, die größte Veränderung, das wir alle Nominierungsversammlungen für Parteiämter und Mandate in Bundestag, Landtag und Kreis parteiöffentlich abhalten. Damit werden natürlich unsere Kandidaten auch gleich bekannt und haben das notwenige Medieninteresse“, so Kavai weiter. Die Sozialdemokraten wollen mit dieser Satzungsänderung auch Impulsgeber für andere Kreisverbände in Deutschland sein und freuen sich damit einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität der SPD zu leisten.
„Die neue Satzungsänderung zeigt auch eine neue politische Kultur die vom Geist basisdemokratischer Entscheidungen geprägt sei“, stellt auch der stellv. Unterbezirksvorsitzende aus Gelnhausen Thorsten Stolz abschließend fest.