Die Koalitionsfraktionen der SPD, Bündnis90/Grüne und Freie Wähler im Kreistag unterstützen die Vorschläge ihres Schuldezernenten und der Mehrheit des Kreisausschusses, die Schullandschaft in der Region Schlüchtern zukunftsfähig zu gestalten. „Angesichts des fortgesetzten Rückgangs der Schülerzahlen müssen wir insbesondere im Grundschulbereich jetzt die Weichen für die Zukunft stellen“, sagt Fraktionsvorsitzender Reiner Bousonville.
Seit 2001 schrumpfte die Zahl der Grundschulkinder in der Region Schlüchtern von 2014 auf unter 1500. Bis 2017 werden es noch einmal rund 300 Kinder weniger sein. Diese Entwicklung trifft insbesondere die kleinsten Grundschulen, wo zwischen 14 und 30 Kinder unterrichtet werden. „Von den 18 reinen Grundschulen werden künftig elf nur noch eine oder zwei Klassen haben“, sagen Schejna, Heim und Bousonville. Und die meisten davon seien mittelfristig in ihrer Existenz gefährdet. Denn früher oder später werde das hessische Kultusministerium keine Lehrkräfte mehr zur Verfügung stellen.
Daher sei es die Aufgabe des Main-Kinzig-Kreises als Schulträger, rechtzeitig ein nachvollziehbares und tragfähiges Konzept zu beschließen. „Auch wenn die Schließung einer Grundschule für die Betroffenen einen erheblichen Einschnitt bedeutet, so wird die Region von der aktiven Bildungspolitik und der Stabilisierung der anderen Grundschulen profitieren“, zeigen sich die Fraktionsvorsitzenden überzeugt. Zudem geben die Fraktionsvorsitzenden zu bedenken, dass die vorgeschlagenen Schließungen der kleinsten Grundschulen oder Zwergschulen knapp 150 Schüler betreffen würden. Allerdings gehe die Zahl der Kinder im gleichen Zeitraum um 184 zurück. Damit würde der demografische Faktor immer noch höher sein, als der Versuch der Stabilisierung.