Schule im Dorf

„Die Debatte zur Schulentwicklung im Main-Kinzig-Kreis im jüngsten Kreistag hat noch einmal verdeutlicht, dass die Entscheidung der Kreisspitze, in ein Mediationsverfahren einzusteigen, klug und umsichtig war“, so die Vorsitzenden der Kreiskoalitionsfraktionen Klaus Schejna (SPD), Reiner Bousonville (Bündnis 90/Die Grünen) und Jürgen Heim (Freie Wähler). Allerdings müsse man zur Kenntnis nehmen, dass die Opposition aus CDU und FDP offenbar nicht damit aufhören wolle, ihre parteitaktischen Grabenkämpfe weiter zu führen und die direkt Betroffenen damit zu verunsichern.

 

„Hier wird mit marktschreierischer Polemik versucht, Stimmung zu machen, dabei sind Eltern und Gemeindevertreter schon längst mehrere Schritte weiter. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass auch die Opposition im Kreistag sich doch noch konstruktiv zeigt und damit aufhört, das Mediationsverfahren schlecht zu reden. Schließlich hat Michael Reul die während der Debatte anwesenden Elternvertreter aufgefordert, sich in das nun laufende Verfahren einzubringen. Aber angesichts der Auftritte der Herren Reul und Noll müssen wir leider skeptisch bleiben“, fürchten die drei Chefs der Koalitionsfraktionen.

 

 

Man stehe dem Mediationsverfahren unter der Leitung von Eberhardt Luft zuversichtlich gegenüber. Politische Vorhaben können in aller Regel durch Beteiligung der unmittelbar Betroffenen nur gewinnen. „Wir halten uns nicht für allwissend, auch wenn wir im Grundsatz der Meinung sind, dass in der Abwägung des Für und Wider die Qualität der Rahmenbedingungen von Schule und Unterricht höher eingeschätzt werden muss als die Wohnortnähe. Schließlich kann es an bestimmten Standorten Besonderheiten geben, die nur in Gesprächen geklärt werden können. Dabei ist es wesentlich, dass die Stimmen der Eltern gehört werden“, so Klaus Schejna, Rainer Bousonville und Jürgen Heim.

 

Der Kreistag hat nun entschieden: Der Entwurf des Schulentwicklungsplanes bleibt im Geschäftsgang und wird vom Parlament in den Bildungsausschuss überwiesen. Das ergebnisoffene Mediationsverfahren hat begonnen. Die drei Vorsitzenden der Koalitionsparteien einmütig: „Jetzt haben Parteiinteressen in den Hintergrund zu treten, damit Gräben geschlossen und nicht weiter aufgerissen werden.“