Kavai: Entscheidung um die Nordmainische S-Bahn geht in

v.l.n.r.: MdB Dr. Sascha Raabe, MdB Sören Bartol, MdB Ulrike Gottschalk und SPD Kreisvorsitzender Dr. André Kavai

„Die Prognosen sehen 40.000 Reisende pro Tag und 12 Millionen Reisende im Jahr vor“, machte Kavai deutlich im Gespräch mit dem Sören Bartol, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sowie den Abgeordneten Dr. Sascha Raabe und Ulrike Gottschalck. Die Stammstrecke sei durch den Fern- und Güterverkehr sowie durch die Regionalzüge heute schon überlastet, das Verkehrsaufkommen steige bis 2015 um weitere 15 Prozent. Der Ausbau mit zwei separaten S-Bahngleisen ist daher aus seiner Sicht unumgänglich.

„Der Standortvorteil für den Main-Kinzig-Kreis mit dem Bau der S-Bahnstrecke und der damit verbundenen Verflechtung mit dem Frankfurter Osten ist von unschätzbarem Wert“, erläuterte Dr. Kavai. Der Ausbau liege außerdem im Interesse der Stadt Frankfurt, weil die Europäische Zentralbank eine entsprechende Anbindung bekomme. Zur Vernetzung des Ballungsraumes gehöre zudem ein modernes und attraktives Angebot im Öffentlichen Nahverkehr. Der für den Main-Kinzig-Kreis zuständige SPD-Abgeordnete Dr. Sascha Raabe, der sich schon seit Jahren für das Projekt einsetzt, unterstützt Kavais Engagement in dieser Angelegenheit: „Nur wenn wir gemeinsam lautstark für die Interessen unseres Kreises kämpfen, werden wir Erfolg haben.“

Der Main-Kinzig-Kreis habe bereits im November 1987 durch einen ersten Beschluss im Kreisausschuss seine Zustimmung zum Ausbau deutlich gemacht. Der Haushalt sehe für das Jahr 2013 eine erste Anlaufrate in Höhe von 1,8 Millionen Euro vor, 9 Millionen Euro werden in den Folgejahren insgesamt bereitgestellt. Knackpunkt insgesamt sei die entstandene Finanzierungslücke in Höhe von rund 65 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten für den separaten Ausbau der Strecke auf 425 Millionen Euro.
Hartnäckig führt Dr. André Kavai seit Monaten Gespräche mit Vertretern von Bund, Land und Rhein-Main-Verkehrsverbund, um zu einer Lösung zu kommen. Mit dem Bund bestehe bereits Einvernehmen über eine Co-Finanzierung zum Schließen der Finanzierungslücke, macht Dr. Kavai deutlich. Es bedürfe jedoch weiterer Abstimmung mit allen verantwortlichen Beteiligten.

Nach aktuellen Informationen soll die erforderliche Korridorstudie hinsichtlich des Nutzens bei der dann überwiegend viergleisigen Strecke Hanau – Frankfurt/M nunmehr in diesem Sommer vorliegen. Dabei müsse dann insbesondere dem prognostizierten erheblichen Anstieg des Güterverkehrs Rechnung getragen. Im Rahmen der laufenden Gespräche zwischen dem Land Hessen, dem Bund und der DB AG wird zur Zeit auf den Fachebenen eine Abstimmung herbeigeführt, wie zeitnah der Nachweis für eine Co-Finanzierung aus dem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) – und zwar bei dem dort platzierten Projekt des Ausbaues des Knotens Frankfurt/M (2. Ausbaustufe) – erbracht werden kann.

Kavai kämpft für den Ausbau der S-Bahnstrecke zwischen Hanau und Frankfurt nicht nur wegen der Erleichterungen für die Pendler zur Arbeit, sondern auch mit Blick auf die demografische Entwicklung im Main-Kinzig-Kreis. „Wir müssen gerade auch älteren Menschen Angebote im öffentlichen Personennahverkehr machen“, hebt der Verkehrsdezernent hervor. Der Main-Kinzig-Kreis müsse die Mobilität seiner Bürgerinnen und Bürger sicherstellen, weil sie einen wesentlichen Grundstein für ein funktionierendes Wirtschaftssystem darstelle.

Die geplante „S7“ sei ein dringendes Nahverkehrsprojekt zur Arrondierung und zukünftigen Bewältigung der Erfordernisse des Schienenpersonennahverkehrs in der Metropolregion Rhein-Main. Diese neue S-Bahn solle die Städte Hanau und Maintal besser mit dem Zentrum des Ballungsraumes verbinden und die erheblichen Pendlerströme im überlasteten östlichen „Eingangsbereich“ von Frankfurt vermehrt von der Straße auf die Schiene lenken. Die Streckenlänge beträgt knapp 21 Kilometer und führt von Hanau über Maintal, Fechenheim sowie den Frankfurter Ostbahnhof zur Konstablerwache.