Gemeinsam für Schulsozialarbeit

Bereits im Sommer 2008 hatten sich Kreis sowie 28 Städte und Gemeinden klar für Schulsozialarbeit ausgesprochen. Im Februar 2009 lief das Projekt in Haupt- und Realschulen, Integrierten Gesamtschulen sowie Beruflichen Schulen an, zunächst auf 4 Jahre begrenzt und ist aus dem Schulalltag heute nicht mehr wegzudenken. Damit machte Kreisdezernent Dr. André Kavai den Main-Kinzig-Kreis zum Vorreiter der Sozialarbeit an Schulen in Hessen.

 

„Wir sehen Schulsozialarbeit als wichtiges Mittel der Prävention, um Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebensphasen Menschen  zur Seite stellen zu können, denen sie sich öffnen und die ihnen bei Problemen im Schulalltag oder im privaten Bereich Hilfe anbieten“, erklärt Klaus Schejna, Bürgermeister von Rodenbach und gleichzeitig Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

 

Die Finanzierung der Schulsozialarbeit schultern Kreis, Städte und Gemeinden. Von der Hessischen Landesregierung seien seit Jahren lediglich Lippenbekenntnisse für eine Notwendigkeit der Schulsozialarbeit zu hören. Finanzielle Unterstützung von dieser Seite bleibe leider weiterhin unter abenteuerlichen Begründungen aus. „Das Land hat sich bisher hier völlig aus der Verantwortung gestohlen und das obwohl der damalige Kultusminister Banzer bereits im Jahr 2008 die Dreiteilung der Kosten zwischen Land, Schulträgern und Standortkommunen als guten Vorschlag bezeichnete und dies sogar in Pressemitteilung öffentlich kundtat. Seine Nachfolgerin Dorothea Henzler (FDP) wollte davon nichts mehr wissen und lehnte die Beteiligung an der Finanzierung der Schulsozialarbeit strikt ab. Anstatt nun nach vermeintlich günstigeren Alternativen zum vom Kreis gegründeten Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe (ZKJF) suchen zu wollen, wie der Großkrotzenburger FDP-Politiker Daniel Protzmann fordert, erwarten wir einen Blick über den Tellerrand über Parteigrenzen hinweg. Wenn jetzt an der falschen Stelle gespart würde, potenzierten sich die Kosten für mögliche spätere Unterstützung im sozialen Bereich.  Wir fordern deshalb ein klares Bekenntnis zur gut funktionierenden Sozialarbeit an Schulen des Main-Kinzig-Kreises und kein aus der Verantwortung Stehlen durch ein Hintertürchen“, erklären die SPD-Politikerinnen Uta Böckel und Jutta Straub, Vorsitzende des Bildungs- sowie des Sozialausschusses des Main-Kinzig-Kreises.

 

Die finanzielle Lage der Kommunen ist seit Einführung der Schulsozialarbeit alles andere als einfacher geworden. Trotzdem wollen die Sozialdemokraten an dem Projekt festhalten und fordern die Landesregierung erneut auf, sich endlich an der Finanzierung der Schulsozialarbeit zu beteiligen, damit diese noch auf andere Schulformen ausgeweitet werden kann. „Wenn wir an dieser Stelle den Rotstift ansetzen würden, so ginge das zuerst zu Lasten der Kinder und in der Folge dann zu Lasten unserer Gesellschaft. Für mich wäre das an der falschen Stelle gespart, deshalb werden wir sämtliche Bemühungen unterstützen und uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Schulsozialarbeit fortgeführt werden kann“, so Schejna abschließend.