
„Die Main-Kinzig-Kliniken, ein Konzern der heute rund zweitausend Beschäftigten Lohn und Brot garantiert, benötigt derartiges ministerielles Schaulaufen nicht“, erklärt Bernd Becker, Mitglied im Aufsichtsrat der Main-Kinzig-Kliniken und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. In seiner neuesten Pressemitteilung schlägt Sozialminister Grüttner einerseits einen Zusammenschluss der 43 öffentlichen Krankenhäuser in Hessen ab dem Jahr 2014 in einer Stiftung vor, um damit die kommunalen Kliniken zu erhalten, andererseits beschuldigt er im gleichen Atemzug die Träger kommunaler Kliniken, unfähig in ihrem wirtschaftlichen Handeln zu sein. „Hier pauschal von hausgemachten Schwierigkeiten aufgrund des Einflusses der Träger zu sprechen, ist einfach unanständig“, betont der Sozialdemokrat.
„Seine Behauptung, im Verbund könnten die Kliniken in öffentlicher Trägerschaft erhalten und wirtschaftlich erfolgreich geführt werden, ist schlicht falsch. Das Land Hessen hat seine grundsätzliche Aufgabe, alle Krankenhäuser mit ausreichenden Investitionsmitteln zur ständigen Modernisierung und Bestandsaktualisierung zu versorgen, sträflich vernachlässigt. Dagegen sorgen die Krankenkassen mit ihren Geldern für die Sicherung der laufenden Betriebskosten“, so Becker weiter. Der Vorstoß des Ministers sei der unrühmliche Versuch, von den fehlenden Mittelzuweisungen des Landes an die Krankenhäuser abzulenken. Zusätzlich sei darauf hingewiesen, dass das Land Hessen die Kliniken bei der Festlegung des Basissatzes für Krankenhausleistungen ebenfalls im Stich gelassen habe.
Zum einen seien die Main-Kinzig-Kliniken trotz unzureichender Landesinvestitionsmittel gut aufgestellt. Zum anderen sei bekannt: Eine Zusammenlegung von Kranken und Gesunden hilft auch hier auf lange Sicht keinem. „Deshalb, Herr Minister Grüttner, lassen Sie die Finger von den Main-Kinzig-Kliniken“, mahnt Bernd Becker.