Fluglärm im Main-Kinzig-Kreis: Druck auf Deutsche Flugsicherung und Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung muss erhöht werden!

„Die Menschen im Main-Kinzig-Kreis kommen sich zu Recht verschaukelt vor, wenn die Deutsche Flugsicherung (DFS) nun lediglich davon spricht, die sogenannten Gegenanflüge um 300 Meter auf den ursprünglichen Wert von 1.500 Metern wiederanzuheben. Gegenanflüge finden allerdings nicht über unserem Landkreis, sondern nahezu ausschließlich im benachbarten bayerischen Raum und der Wetterau statt. Von den eigentlichen Anflügen, nämlich den Flugbewegungen, die über dem Main-Kinzig-Kreis in den direkten Landeanflug eintreten und im März 2012 ebenfalls auf 1.200 Meter abgesenkt wurden, ist plötzlich keine Rede mehr“, erklärt Klaus Schejna, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Deshalb war die von der Kreiskoalition von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern angemeldete aktuelle Stunde mehr als wichtig.

 

Laut Aussage der DFS in der Sitzung der Fluglärmkommission vom 16.05.2012, sollte die Rücknahme der Absenkung der Flugrouten auch über dem westlichen und mittleren Bereich des Main-Kinzig-Kreises ab 18. Oktober 2012 umgesetzt werden und somit deutliche Lärmentlastung bringen. „Die Aufgabe der DFS beschränkt sich nicht nur darauf, für einen reibungslosen Ablauf der Flugbewegungen zu sorgen. Ihre Aufgabe ist es nämlich auch, auf den Schutz der Bevölkerung, vor unzumutbarer Lärmbelästigung verursacht durch Flugverkehr hinzuwirken. Die vom Lärm geplagten Menschen im Kreis haben auf eine Wiederanhebung der Anflüge gehofft! Wenn sich die DFS nun darauf beruft, dass es sich hierbei lediglich um eine freiwillige, interne Durchführungsanweisung handele, dann ist das schäbig. In keiner Sitzung der Fluglärmkommission wurde jemals erwähnt, dass die angekündigte Wiederanhebung nur die Gegenanflüge betreffe, denn gesenkt wurde im März beides, Anflug und Gegenanflug“, betont Schejna.

 

Am 29. Februar 2012 fand der sogenannte Fluglärmgipfel der Hessischen Landesregierung statt. Hier sollten zwei Vorschläge des vom Main-Kinzig-Kreis beauftragten Gutachters für ein Lärm minderndes Anflugverfahren geprüft werden. Eine mögliche Umsetzung sei nun perspektivisch für das Jahr 2015 anberaumt, dann aber auch nur bei positiver Bewertung.

 

„Wir lassen uns nicht weiter auf den Arm nehmen. Wir fordern eine Wiederanhebung der Anflughöhen über dem Main-Kinzig-Kreis. Darüber hinaus fordern wir das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung auf, bei der Deutschen Flugsicherung darauf hinzuwirken, dass Lärm mindernde Anflugverfahren umgesetzt werden. Wir laden weiterhin alle im Kreistag vertretenen Fraktionen ein, sich über die Parteigrenzen hinweg für mehr Ruhe und Lebensqualität für die Menschen unseres Landkreises einzusetzen“, macht Klaus Schejna deutlich.