Die SPD Main-Kinzig begrüßt den vom Mediator Eberhardt Luft ins Spiel gebrachten Vorschlag zur zukünftigen Schullandschaft im Bergwinkel. "Wir sind außerordentlich zufrieden und bedanken uns bei Eberhardt Luft für die Arbeit, die er in diesen Vorschlag gesteckt hat. Eberhard Luft hat das in ihn gesetzte Vertrauen gerechtfertigt", so der SPD-Unterbezirksvorsitzende Dr. André Kavai. Besonders hervorzuheben sei die unvoreingenommene Herangehensweise des Mediators, der seine jahrelange Erfahrung in der Schulverwaltung wie auch seine persönlichen Kompetenzen im Umgang mit allen Beteiligten eingebracht habe.
Mit dem Vorschlag einzelne Schulen zu Verbundschulen zusammenzuführen sei ein gangbarer Kompromiss gefunden. "Der Spagat zwischen der Aufrechterhaltung fast aller Grundschulstandorte sowie einer Erhöhung der pädagogischen Qualität einerseits, denen der demographischen Entwicklung geschuldeten Herausforderungen andererseits, kann nun bewältigt werden", erklärt der SPD-Kreisvorsitzende. "Auch wenn der demographische Wandel unaufhaltsam ist und Schülerrückgänge die Agenda bestimmen, so ist doch Zeit gewonnen, um die Schulgemeinden und all ihrer Ressourcen in diesen Prozess einzubeziehen. Die Schulen und die Verantwortlichen vor Ort gewinnen inhaltlichen Gestaltungsspielraum zurück; sofern sie dies wollen!"
"Schulschließungen können nur das letzte Mittel sein, wenn es den Betroffenen vor Ort nicht gelingt, eine tragfähige Lösung für ihre örtliche Grundschule im Rahmen einer Verbundschule zu finden. Daher hoffen wir, dass die Schulgemeinden der betroffenen Schulen die im Mediationsergebnis dargestellten Möglichkeiten zur Weiterentwicklung ihrer Schulen annehmen", skizziert Andreas Bär, stellv. Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und Mitglied im Vorstand der SPD Main-Kinzig, die Erwartung der Sozialdemokraten. Wenn eines klar geworden sei in den letzten Monaten, dann vor allem, dass alle Schulen enger zusammenrücken müssten. "Anstatt einzelne Schulen zu schließen, um andere Schulen bei insgesamt zurückgehenden Schülerzahlen zu stabilisieren, wollen wir neue Wege gehen. Die Konkurrenz um Schülerzahlen muss ein Ende haben. Wir brauchen mehr miteinander statt gegeneinander." Einen besonderen Charme biete das Model der Verbundschulen dadurch, dass die Stärken einzelner Schulen nun zusammengeführt werden könnten, so dass die erfolgreichen pädagogischen Konzepte aller einzelnen Schulen nun auch an anderen Standorten Anwendung finden könnten, so Bär.
Dabei sei das Modell der Verbundschulen klar vom in der Vergangenheit vorsichtig angedachten Modell der Schulverbünde zu unterscheiden. "Durch die Bildung von organisatorischen Einheiten, in dem mehrere Schulstandorte zu jeweils einer Verbundschule mit einer Schulleitung und einem Kollegium, jedoch mit mehren Gebäudestandorten zusammengelegt werden, können Antworten auf viele Fragen gefunden werden, die uns in den letzten Monaten beschäftigt haben", erläutert Christoph Degen, schulpolitischer Sprecher der SPD Main-Kinzig. Sollten sich, wie vorgeschlagen, tatsächlich mehrere Kollegien zusammenschließen, so trägt dies zur Zerstreuung vieler Bedenken bei. "Mehr Schüler können von den Fachkompetenzen der einzelnen Lehrkräfte profitieren. Das fachfremde Unterrichten kann reduziert werden und die Abhängigkeit der Schüler von einzelnen Lehrkräften würde durch mehr Lehrerrotation reduziert werden", so Degen. Zudem seien Vertretungsregelungen an bisher einklassigen Schulen leichter organisierbar, wenn die Verbundschule über einen entsprechenden Vertretungspool verfüge. Der kollegiale Austausch der Lehrkräfte als reflektierende Praktiker werde gestärkt und die Erkenntnisse von Fortbildungen würden an einen größeren Personenkreis weitergegeben. Teamfähigkeit und Kooperation werden unterstützt, was vor dem Hintergrund der zunehmenden Einführung von Inklusion immer wichtiger werde, schlussfolgert Degen. "Auch trägt das Modell der Verbundschule einer unserer wesentlichen Forderungen Rechnung: Eltern brauchen Sicherheit, dass die Schule, an die sie ihr Kind heute anmelden, die gesamte Grundschulzeit über bestehen wird".
Insgesamt biete das Modell der Verbundschule viele Vorteile. "Wichtig ist uns bei den anstehenden Gesprächen, dass die pädagogischen Profile keiner Schule unter die Räder kommen. Auch an Verbundschulen muss das Lernen in altersgemischten Klassen und ein Höchstmaß an individueller Förderung möglich bleiben", so der stellv. SPD-Vorsitzende Degen.
Abschließend bedanken sich die Vertreter der Sozialdemokraten auch bei Schuldezernenten Matthias Zach der eine Diskussion über die Schülerrückgänge und die Folgen des demographischen Wandels eröffnet habe. "Der demographische Wandel und die Einsicht für Veränderungen ist in den Köpfen angekommen", so abschließend Christoph Degen für die heimischen Sozialdemokraten.