Hand in Hand bei Arbeitsvermittlung

In dieser Woche besuchten Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion die Agentur für Arbeit in Hanau und ließen sich von deren Geschäftsführer Alexander Noblé über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt im Main-Kinzig-Kreis informieren. Alexander Noblé berichtete, dass die Zusammenarbeit zwischen der Agentur und dem Kommunalen Center für Arbeit (KCA) des Main-Kinzig-Kreises sowohl auf der Arbeits- als auch auf der Führungsebene konstruktiv und entspannt sei.

 

„Die kreisweite Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent im Oktober ist seit etlichen Jahren die niedrigste dieses Herbstmonats und damit deutlich unter dem landesweit aktuellen Prozentsatz von 5,5 Prozent. Daran lässt sich auch erkennen, dass das System der Arbeitsvermittlung im Main-Kinzig-Kreis funktioniert“, meint der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Klaus Schejna.

 

An Schnittstellen zwischen beiden Trägern schränkten bürokratische Hürden aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen allerdings ein lückenloses Zusammenspiel oftmals ein. Anhand verschiedener Beispiele machte Alexander Noblé deutlich, wie die aktuelle Gesetzgebung Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffenen seien, den Weg bis hin zur Unterstützung zurzeit erschwere. Für nichtbedürftige Arbeitsuchende sei die Agentur für Arbeit die richtige Anlaufstelle. Für die Menschen jedoch, die ihr Leben aus eigener Kraft derzeit nicht finanzieren könnten und somit auf möglichst rasche, staatliche Unterstützung angewiesen seien, führe der Weg zum KCA. Hier müsse zunächst jedoch die Bedürftigkeit geprüft werden, um finanzielle Hilfe gewährleisten zu können. Oftmals bedeute dies für die Betroffenen dann ein Pendeln zwischen den Ämtern. Hier könnte, so Alexander Noblé, eine Clearingstelle Abhilfe schaffen, die Bürgerinnen und Bürgern unnötige Wege erspare. Aufgrund der momentanen Gesetzgebung sei dies allerdings nicht möglich, es werde aber bereits geprüft, ob hier künftig Änderungen herbeigeführt werden könnten. „Wir werden uns mit den Fachleuten im Kreis an einen Tisch setzen“, versprach Schejna, „und schauen was Politik hier bewegen kann.“

 

Weitere Themen, über die die Runde beriet, waren die Begegnung der demografischen Entwicklung im Landkreis und Strategien zum Umgang mit Fachkräftemangel nicht nur im Bereich der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Altenpflege. Auch Kofinanzierungsprogramme der Bundesagentur wurden kritisch beleuchtet. Hier könnten Mittel nicht oder nur teilweise vergeben werden, denn das Bundesprogramm schreibe vor, dass 50 Prozent der jeweiligen Projektkosten aus nichtstaatlichen Kassen finanziert werden. Es gestalte sich allerdings äußerst schwierig Geldgeber zu akquirieren, die dazu bereit oder in der Lage seien und somit müssten die nicht ausgeschöpften Gelder wieder an die Bundesagentur zurück gegeben werden.

 

Alexander Noblé berichtete den Abgeordneten der SPD-Kreistagsfraktion aber auch über die erfreuliche Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis. Hier sei das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage im Wesentlichen ausgeglichen.

 

„Wir schätzen den regelmäßigen Austausch hier in der Hanauer Agentur für Arbeit. Nur so erfahren wir, wo der Schuh eventuell drückt und können innerhalb unserer Handlungsspielräume nach gemeinsamen Lösungen suchen“, so die sozialdemokratischen Parlamentarier abschließend.