Der stellvertretende Vorsitzende der SPD im Kreistag und Mitglied im Schulausschuss, Andreas Bär, äußert sein Befremden über die jüngste Kolumne des ehemaligen Schuldezernenten Günter Frenz. „Es ist allein schon für sich ein ungewöhnlicher Vorgang, wenn sich ein ausgeschiedener Kreispolitiker in das Tagesgeschäft einmischt. Aber die Art und Weise in diesem Fall ist ein klarer Verstoß gegen die guten Sitten“, wundert sich Bär über den CDU-Politiker aus Sinntal.
Es sei mehr als fragwürdig, dass Frenz in seinem Beitrag in den Kinzigtal Nachrichten (22.11.2012) seinen Nachfolger Matthias Zach namentlich kritisiert und den politisch handelnden Gruppierungen im Kreis „einen schlechten Stil“ vorwirft. Außerdem streue Frenz in seinem Text eine Fülle von Unterstellungen und verdeckten Vorwürfen. „Wie von einem Oberlehrer werden hier Forderungen formuliert, die keiner der Beteiligten nötig hat“, kritisiert der SPD-Kreistagsabgeordnete.
Gemeint seien die Hinweise zur Wertschätzung der pädagogischen Arbeit, möglichem Zeitdruck oder ideologischer Steuerung. „Liest man solche Vorwürfe, dann bekommt man das ungute Gefühl, dass Günther Frenz alte Rechnungen begleichen will. Denn für seine seltsamen Auslassungen finden sich keinerlei Begründungen.“, stellt Bär klar. Vielmehr hätten alle Parteien ihren großen Respekt für das vor Ort gezeigte Engagement im Sinne der Grundschulen im Bergwinkel zum Ausdruck gebracht, insbesondere gelte dies für das auf den Weg gebrachte Mediationsverfahren.
Als „geradezu irrwitzig“ bewertet der stellvertretende Fraktionsvorsitzende die Behauptung von Günter Frenz, das nun vorgelegte Ergebnis der Mediation entspräche dem von ihm vor 13 Monaten vorgelegten Schulentwicklungsplan. „Mit dieser Ansicht stellt sich der ehemalige Vizelandrat insbesondere unter den Fachleuten ins Abseits“, sagt Bär. Denn die Möglichkeit der Verbundschule, die der Mediator Eberhard Luft empfiehlt und die Frenz nun für sich reklamiert, finde sich erst seit August 2011, also weit nach der Abwahl von Frenz, im Hessischen Schulgesetz. Vielmehr habe er es als verantwortlicher Dezernent versäumt, in irgendeiner Weise steuernd einzugreifen. So wurden bereits die ersten Schulen im Bergwinkel wegen fehlender Schüler geschlossen.
Wie der SPD-Kreistagsabgeordnete hinzufügt, scheine es die Strategie der CDU zu sein, über diesen Umweg die erfolgreiche Arbeit des Mediators zu zerreden. „Ich gehe allerdings davon aus, dass die Beteiligten vor Ort schon ein deutliches Stück weiter sind, als der ehemalige Schuldezernent Günter Frenz“, betont Bär. Denn während der Schuldezernent nur auf dem Papier die Organisationsform der kleinen Schulen ändern will, arbeiten die Verantwortlichen vor Ort bereits an pädagogischen Konzepten und neuen Formen der Zusammenarbeit. Damit werde offenkundig, dass der ehemalige Vizelandrat den aktuellen Entwurf nicht verstanden habe, so Bär abschließend, der in dem neuen Schulentwicklungsplan eine Chance zur Stärkung und Erneuerung der Grundschulen im Bergwinkel sieht, der die volle Unterstützung der SPD erhalten werde.