SPD-Kreistagsfraktion unterstützt 10-Punkte-Programm der Fluglärmkommission

„Das 10-Punkte-Programm der Fluglärmkommission erhält unsere vollste Unterstützung. Bisher finden sich weder im Luftverkehrs- noch im Fluglärmschutzgesetz hinreichende Möglichkeiten, die Bevölkerung wirksam vor Fluglärm zu schützen. Alle Forderungen der Kommission, der auch der Erste Kreisbeigeordnete Dr. André Kavai als Vertreter des Main-Kinzig-Kreises angehört, sind berechtig und realisierbar. Dem Schutz der Menschen vor vermeidbarem Fluglärm muss endlich höhere Priorität eingeräumt werden“, fordert Klaus Schejna, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und Bürgermeister der Gemeinde Rodenbach.

 

Im März 2012 wurden die Flughöhen der Landeanflüge über dem Main-Kinzig-Kreis um 300 Meter auf 1.200 Meter gesenkt. Eine deutliche Zunahme des Fluglärms ist bis heute die unmittelbare Folge davon. Für Oktober 2012 erhofften sich die Menschen eine Entlastung durch die angekündigte Wiederanhebung der Landeanflughöhen auf die ursprünglichen 1.500 Meter. Dass diese Anhebung jedoch nur die sogenannten Gegenanflüge betrifft, deren Routen den Main-Kinzig-Kreis kaum tangieren, war für die Bürgerinnen und Bürger ein herber Schlag.

 

Bereits im Februar 2012 ließ Landrat Pipa ein Fachgutachten bezüglich des Fluglärms erstellen. Ergebnis dieses Gutachtens ist, dass eine Wiederanhebung der Anflughöhen um 300 Meter sofort und ohne Umschulung von Fluglotsen möglich wäre. Mit dieser Maßnahme könnte der Fluglärm nahezu im gesamten Kreisgebiet um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Sowohl Piloten als auch Fluglotsen sehen außerdem die Voraussetzungen für lärmmindernde Anflugverfahren in Frankfurt als gegeben an. Dennoch bewegt sich nichts in diese Richtung.

 

Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung setzt Flugverfahren und Flugrouten fest. Im Rahmen des Rechtsetzungsverfahrens besteht die Verpflichtung, alle für die Entscheidung maßgeblichen Gesichtspunkte hinreichend zu ermitteln und abzuwägen. Dazu gehört auch der Schutz der Menschen vor vermeidbarem Fluglärm. „Der Druck auf das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung muss deutlich erhöht werden. Die Menschen im Kreis sind zu recht nicht länger bereit, sich hinhalten zu lassen, wo doch bereits Lösungen auf dem Tisch liegen, die ohne weitere jahrelange Planungen umgesetzt werden können“, so der Fraktionsvorsitzende abschließend.