Als vollen Erfolg und Beitrag zur Versachlichung der Debatte über den Ausbau der erneuerbaren Energien im Main-Kinzig-Kreis bewerteten die Koalitionsfraktionen SPD, Grüne und Freie Wähler den Vortrag des renommierten Journalisten und Autor Franz Alt am Donnerstagabend über die Umsetzung der Energiewende. Franz Alt, der auf Einladung des Landrates Erich Pipa im Main-Kinzig-Forum vor vollem Haus referierte, hatte die Energiewende als „größte Herausforderung der Menschheit“ bezeichnet.
Aus Sicht der Fraktionsvorsitzenden Klaus Schejna (SPD), Reiner Bousonville (Grüne) und Jürgen Heim (FW) habe die hochkarätig besetzte Veranstaltung unumstößliche Argumente geliefert, den heutigen umweltzerstörenden Energiemix aus Kohle, Öl, Gas und Atom durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Insbesondere in der Frage der Standortfindung für Windkraftanlagen und nötiger Abstandsregelungen habe der studierte Politikwissenschaftler, Philosoph und Theologe mögliche Sorgen von anwesenden Bürgern und Bürgerinnen versachlichen können. Die Kreiskoalition sieht die Weichen im Main-Kinzig-Kreis mit einem Mix aus natürlichen und erneuerbaren Energien – aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme – richtig gestellt.
Bedauerlich indes finden die Fraktionschefs von SPD, Grünen und FW die „demonstrative Abwesenheit“ der CDU-Spitze im Main-Kinzig-Kreis bei der Veranstaltung, die offensichtlich wenig Interesse zeigte, dem Vortrag von Dr. Franz Alt zu folgen. „Im Main-Kinzig-Forum war die volle parteipolitische Armut der CDU wahrzunehmen. Eine Partei, die sich beim zentralen Zukunftsthema Klimawandel so verhält, ist noch nicht in der Gegenwart angekommen. Alle Verlautbarungen und Leitanträge der CDU Main-Kinzig zur Energiewende haben sich so als hohle Phrasen entlarvt. Angesichts der von Franz Alt aufgezeigten Brisanz ist es erschreckend, dass eine so genannte Volkspartei sich offensichtlich nicht ernsthaft mit den drängenden Fragen der Menschheit befassen möchte“, resümierten Schejna, Bousonville und Heim. Tröstlich sei allerdings, so die Fraktionsspitzen der Koalition, dass es bei der Umsetzung der Energiewende im Main-Kinzig-Kreis auch ohne die CDU gehen werde.