
Der ehemalige Landtagsabgeordnete und Landtagskandidat aus Neuberg (Main-Kinzig-Kreis) führt die AfB Hessen-Süd seit 2011. Als Degens Stellvertreter wurde der ehemalige Leiter des staatlichen Schulamts in Hanau, Eberhardt Luft, wiedergewählt. Weitere stellvertretende Vorsitzende ist Hannah de Graauw-Rusch (Frankfurt). Dr. Hans-Jochen Schild (Maintal) wurde als Schriftführer gewählt. Unterstützt werden diese durch zwölf Beisitzerinnen und Beisitzer aus Süd- und Mittelhessen, darunter Lehrkräfte, Mitarbeiter der Schulverwaltung und engagierte Eltern.
Als Gastreferentin konnte die AfB Gabriele Zimmerer, Landesvorsitzende der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule begrüßen. Zimmerer stellte Möglichkeiten der Schulentwicklung hin zu längerem gemeinsamen Lernen vor. Sie betonte die übergreifende Bedeutung der Inklusion, die das gesamte Schulwesen letztendlich verändere.
Die SPD-Arbeitsgemeinschaft fordert einen Ausbau echter Ganztagsschulen, insbesondere auch an Grundschulen. Zudem müsse die von den Vereinten Nationen geforderte Umsetzung der Inklusion einer der Schwerpunkte der hessischen SPD nach der Regierungsübernahme in Hessen ab 2014 werden, so der Vorsitzende Degen. Dazu müsse die individuelle Förderung ausgebaut werden. Stellen für inklusive Beschulung dürfen nicht länger einem Ressourcenvorbehalt unterworfen bleiben. Schüler mit Anspruch auf sonderpädagogische Förderung müssen angemessene Unterstützung an jeder wohnortnahen Schule erhalten können. Dabei gelte es deutlich zu machen, dass vom gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung alle Schüler einer Klasse profitieren. Das zusätzliche Personal hilft allen. Zudem ist Schule stärker als in der Vergangenheit gefordert auch erzieherische und sozialpädagogische Hilfen anzubieten, so Degen. Ein Ausbau individueller Förderung sei auch ein wichtiger Beitrag zur Förderung jener Schüler, die als hochbegabt gelten. Ebendies gelte auch für Schüler, die nur kurzfristig und zeitweise von einem Leistungsabfall betroffen sind.
Hart ging Degen mit der von CDU und FDP betriebenen Zersplitterung des Schulsystems ins Gericht. Es sei bereits schwierig genug zwischen Bundesländern zu wechseln. Mit der Beliebigkeitspolitik der derzeitigen Landesregierung werde künftig bereits ein Schulwechsel über die Kreisgrenze problematisch. Zu allen bisherigen Schulformen gibt es nun noch G8-Gmynasien und G9-Gymnasien, aber nicht überall. Wir brauchen stattdessen Wahlmöglichkeiten, die an allen Schulen umsetzbar sind und nicht das Schulsystem weiter zersplittern. Die eingeführte Kompetenzorientierung ist hier hilfreich, so der Vorsitzende. Deshalb setze sie die AfB Hessen-Süd für eine Oberstufenreform ein, die schließlich jedem Schüler ermöglicht nach eigenem Ermessen und auf eigenen Wunsch in der Oberstufe die Schulzeit auf zwölf Jahre zu verkürzen.
Klare Worte formulierte die SPD-Arbeitsgemeinschaft auch in Bezug auf die Schulverwaltung. Der selbstständigen Schule muss für ihre Arbeit ein effizientes Unterstützungssystem vor Ort zur Seite gestellt werden. Daher muss das ineffektive Landesschulamt wieder aufgelöst und regionale Schulaufsichtsbehörden gestärkt werden. Schulen und Bürger brauchen vor Ort kompetente und bürgernahe Unterstützung und kein weiteres Bürokratiemonster in Wiesbaden, so der Vorsitzende.