Keine echte Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an hessischen Schulen – Elternwille wird mit Füßen getreten

Die Kreiskoalition aus SPD, Grünen und Freien Wählern unterstützt die gemeinsame Resolution der hessischen Kreis- und Stadtelternbeiräte und des Landeselternbeirates von Hessen für ein bedarfsgerechtes Angebot zu G8 und G9. Darin kritisieren die Beiräte, dass dem Willen der hessischen Eltern nicht Rechnung getragen wird, da es zum kommenden Schuljahr keine echte Wahlfreiheit für Eltern sowie Schülerinnen und Schüler zwischen beiden Angeboten geben wird.

 

SPD, Grüne und Freie Wähler sehen die Feststellung der Elternbeiräte als Bestätigung dafür, dass die Warnungen aus dem Main-Kinzig-Kreis an die hessische Landesregierung berechtigt waren. „Das vollmundige Versprechen der schwarz-gelben Landesregierung, eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 anzubieten, hat sich als leere Phrase entlarvt. Die Realität in den Schulen sieht anders aus. Nicht jedes Kind in Hessen kann auf die Schule gehen, auf die es gehen möchte. Manche Schülerinnen und Schüler müssen eine G8-Schule besuchen, obwohl sie sich G9 wünschen“, so die Fraktionsvorsitzenden der Kreiskoalition Klaus Schejna (SPD), Reiner Bousonville (Grüne) und Jürgen Heim (Freie Wähler).

 

Insbesondere Schülerinnen und Schüler in laufenden 5. und 6. Klassen hätten nun das Nachsehen, wenn sie aus einer ursprünglichen G8-Klasse stammen und zum G9-Unterricht wechseln wollten. „Sich damit rausreden zu wollen, dass rückwirkende Organisationsänderungen nicht möglich seien, ist ein Beweis dafür, dass erneut auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen werden soll, dass die schwarz-gelbe Landesregierung ihre Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hat und erneut den Versuch unternimmt, einen Murks mit dem nächsten ausräumen zu wollen“, fügt Uta Böckel, bildungspolitische Sprecherin der Kreis-SPD und Vorsitzende des Bildungsausschusses im Kreistag hinzu.

 

Die Kreiskoalition unterstützt die Forderungen der hessischen Elternbeiräte und fordert die Hessische Landesregierung auf, die nötigen rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen und somit dem Wunsch von rund 90 Prozent der Elternschaft Rechnung zu tragen. Die Koalitionsfraktionen verweisen in diesem Zusammenhang auch auf den Beschluss des Kreistags in seiner letzten Sitzung am 12. April. Darin wurde auf Initiative von SPD, Grünen und Freien Wählern die Landesregierung aufgefordert, bis zum Ende des laufenden Schuljahres 2012/2013 eine Übergangslösung für Gymnasien zu schaffen, die künftig kein G8 mehr anbieten wollen. Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf und sechs sollten nach Ansicht von SPD, Grünen und Freien Wählern auch Gymnasien, die sich ausschließlich für G9 entschieden haben, spätestens ab Klasse sieben nach G9 beschult werden können.