SPD Fraktion: G8 nach weniger als 10 Jahren gescheitert

Fast alle Schulen im Kreis sind in den letzten beiden Jahren zu G9 zurückgekehrt- Zentrales Landeschulamt schafft neue Kompetenzprobleme

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Andreas Bär, ist kaum überrascht, dass sich die CDU beim Thema Bildungspolitik so aufbrausend präsentiert. Doch Polemik ersetzt auch hier keine Fakten und entscheidend sei der Blick voraus.

„Nach der desaströsen G-8-Einführung und einem unsinnigen Landesschulamt, das auch mit Widerwillen der CDU für den Koalitionspartner FDP durchgedrückt wurde, müssen wir wieder mehr die Ansprüche und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte in den Mittelpunkt rücken“, betont Bär. Zuletzt sei es zu viel um Strukturen und zu wenig um Inhalte gegangen.

Im Vordergrund stehe eine durchgängige Förderung von der Kindertagesstätte bis zum Übergang von der Schule in den Beruf. „Hier hat die SPD in der Vergangenheit eine klare Position bezogen und sich für nachhaltige Verbesserungen stark gemacht“, sagt auch der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Klaus Schejna, der sich für den fortgesetzten Ausbau von Ganztagsschulen ausspricht. Auch die Schulsozialarbeit müsse intensiviert werden.

Für die Sozialdemokraten ist es ein trauriger Versuch der CDU, mit dem Gespenst der Einheitsschule die Menschen zu verunsichern. „Mit solchen Szenarien verlassen Reul & Co die Linie der selbst eingeforderte Sachlichkeit und agieren mit unlauteren Methoden“, erklären Schejna und Bär unisono.

Ein Grund für die große Unruhe der aktuellen Landesregierung in Fragen der Bildungspolitik sei die nachweislich schlechte Bilanz. „Es gibt eine große Unzufriedenheit, weil die Verlautbarungen aus Wiesbaden nicht so recht mit der Realität zusammen passen“.

So ist nachweislich die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte und der sozialpädagogischen Fachkräfte an den hessischen Schulen besonders hoch. Die Schüler-Lehrer-Relation wird im nationalen Vergleich als besonders schlecht bewertet. Auch der Ausbau der Ganztagsschulen sei nur unterer Durchschnitt.

Wie Schejna und Bär weiter ausführen, müsse aber vor allem die Kompetenzförderung, Chancengleichheit sowie die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Schularten. erheblich verbessert werden. Für den Parteivize der SPD ist klar, dass CDU und FDP die Verantwortung dafür tragen, dass das hessische Schulsystem kaum Bildungs-Aufsteiger hervorbringt. In Hessen entscheide die soziale Herkunft noch viel zu stark über den Bildungserfolg, wie Experten im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung ermittelt haben.