Kreiskoalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern ist erschüttert über die Tatsache, dass die 280 Beschäftigten der Alsa GmbH aus der Presse über die geplante Standortverlegung des Unternehmens nach Görlitz erfahren haben.
„Zwei Tage vor der angekündigten Betriebsversammlung der Alsa GmbH in Steinau haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Presse von der geplanten Standortverlegung ihres Betriebes ins 500 Kilometer entfernte Görlitz erfahren. Diese Vorgehensweise halten wir für stil- und verantwortungslos“, erklärt Klaus Schejna, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag.
Landrat Pipa und Kreisbeigeordneter Matthias Zach waren bei der Betriebsversammlung am Montag anwesend und haben dort zugesichert, konstruktiv an der Standortsicherung mitzuwirken. „Wir sichern der Belegschaft die vollste Unterstützung der Koalition zu. Ein Unternehmen wie Birkenstock, welches damit wirbt, nicht nur nach wirtschaftlichen, sondern auch nach ökologischen Kriterien zu wirtschaften, darf auch die sozialen Kriterien nicht vergessen“, betont zudem Reiner Bousonville, Fraktionsvorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion. „Niedrigere Lohnkosten dürfen bei einem gut aufgestellten Unternehmen wie Birkenstock nicht das alleinige Argument sein“, ergänzt Jürgen Heim, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag.
Vor nicht einmal fünf Jahren kaufte die Firma Birkenstock den Betrieb der Alsa GmbH. Nun gehe es zunächst darum zu erfahren, welche Gründe Birkenstock anführt, die in ihren Augen gegen den Standort Steinau sprechen.
Insgesamt, so die Fraktionsspitzen der Kreiskoalition, gelte es zu schauen, welche Hilfestellung von Seiten der Stadt Steinau, des Main-Kinzig-Kreises und des Landes Hessen gegeben werden können, um den Standort Steinau-Uerzell zu sichern. „Hinter jedem der 280 Beschäftigten stehen Familien, so dass schätzungsweise 800 Menschen betroffen sind, die eng mit der Region verbunden sind und die nicht einfach mir nichts, dir nichts aus ihrem Umfeld gerissen werden dürfen“, meinen die drei Fraktionschefs Schejna, Bousonville und Heim.
„Die Region wird erneut aufstehen und der Firma Birkenstock Wege aufweisen, die einen Standorterhalt möglich machen. Das breite und überparteiliche Bündnis ‚Eine Region steht auf‘ hat bereits mehrfach bewiesen, dass dies möglich ist. Als lebendige Beispiele dafür stehen die Firmen Plastal, Tabbert aber auch Schwab und die Vaccumschmelze in Hanau“, machen die Koalitionäre abschließend deutlich.