Europa lernen und leben – Schulen brauchen Ruhe aber keinen Stillstand

Über die eigenen Landesgrenzen hinausschauen und verschiedene Länder in den Blick nehmen, als Europaschule des Landes Hessen ist das das Anliegen der Kopernikusschule. Im Zuge der bevorstehenden Europawahl war es für den SPD Landesvorsitzenden interessant zu erfahren, welches Bild von Europa durch die Schule vermittelt wird.

Mit Austauschprogrammen und Projektwochen lernen die Schülerinnen und Schüler andere Länder, Leute und Kultur besser kennen. Zusätzlich würden neben dem normalen Unterricht Kurse mit europäischer Ausrichtung angeboten, wie der stellvertretende Schulleiter Karl Bedenk, mitteilte. „Ob wir Europa leben oder nicht, entscheidet sich an solchen Institutionen“, betonte Schäfer-Gümbel. Auch Kavai lobte das Angebot, das für die Schülerinnen und Schüler bereit steht: „Es ist gut zu sehen, welches Engagement hier betrieben wird, um junge Menschen in Europa einander näher zu bringen. Ein gemeinsames Europa ist und bleibt nun einmal die größte Friedensbewegung seit dem 2. Weltkrieg“
Das vielfältige Angebot sei vor allem bemerkenswert, da die Belastung durch die außerunterrichtliche Arbeit an den Schulen in den letzten Jahren ohnehin schon angestiegen sei, bemerkte Degen.

Gerade im Hinblick auf den kürzlich verabschiedeten Erlass der Landesregierung zur Neustrukturierung von Funktionsstellen, welcher sich negativ auf die Kopernikusschule auswirke, kündigte Degen Nachbesserungsbedarf an. „Die hohe Schülerzahl der Schule muss sich auch in einer angemessenen personellen Ausstattung der Schulleitung widerspiegeln“, so der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Degen.

Auch der Wechsel von G8 zu G9 wurde bei diesem Besuch thematisiert. Vertreter der Schule erklärten, dass die Schule die laufenden Jahrgänge des Gymnasialzweigs voraussichtlich in G8 belassen werde, der fünfte Jahrgang sei aber wieder in G9. „Wir sind nicht generell gegen eine Verkürzung der Schulzeit, jedoch ist gerade die Mittelstufenzeit eine für Kinder nicht einfache Phase, in der sie ausreichend Raum für ihre Entwicklung benötigen und ihnen diese auch eingeräumt werden sollte“, erwiderte Schäfer-Gumbel. Man wisse auch, dass die Schulen einmal Ruhe von Reformen bräuchten, dies dürfte jedoch nicht zum Stillstand im hessischen Schulsystem führen.