Karl Netscher, Finanzpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Main-Kinzig-Kreis wundert sich: „Zum kommunalen Finanzausgleich 2016 gibt es innerhalb der CDU offenbar sehr unterschiedliche Bewertungen. Der Vorsitzende der Bürgermeisterdienstversammlung im Kreis Fulda Karl-Josef Schwiddessen (CDU) erklärte in der Presse, die Kürzungen des Landes dürfe sich die osthessische Politik nicht gefallen lassen. Auch Landrat Bernd Woide (Kreis Fulda, CDU) erklärte, dass er gegen die Landesregierung vorgehen wird. Gleichzeitig fordert er die direkt gewählten Landtagsabgeordneten auf, im Hessischen Landtag gegen den Gesetzentwurf zu stimmen.“
Ganz anders im Main-Kinzig-Kreis: der direktgewählte CDU-Landtagsabgeordnete und Kreistagsabgeordnete Michael Reul versteht sich nicht als Interessenvertreter der Bürgerinnen und Bürger des Main-Kinzig-Kreises, sondern vertritt und verteidigt die Meinung der Landes-CDU. Netscher fordert Reul deshalb zum wiederholten Male auf, seiner Rolle als Kreistagsabgeordneter des Main-Kinzig-Kreises gerecht zu werden und nicht in Wiesbaden Parteisoldat zu spielen. Wenn er im Zusammenhang mit dem kommunalen Finanzausgleich den Wetteraukreis positiv erwähnt, hat Herr Reul vergessen zu sagen, dass der Wetteraukreis keine Sonderstatusstadt hat und dadurch gut abschneidet.
Netschers Fazit: Entweder bekennt sich Herr Reul als Fraktionsvorsitzender und Kreistagsabgeordneter der CDU zum Main-Kinzig-Kreis und vertritt dessen Interessen oder er soll sein Kreistagsmandat abgeben.