Landkreise bündeln Interessen bei SuedLink-Planung

Die Fraktionen SPD, Grüne und Freie Wähler im Main-Kinzig-Kreis begrüßen den Beitritt des Main-Kinzig-Kreises zur so genannten „Hamelner Erklärung“. Kreisbeigeordneter Matthias Zach hatte am Freitag, 12. Dezember, auf Einladung von Landrat Tjark Bartels als Repräsentant des Main-Kinzig-Kreises an einer großen Runde mit Landkreisvertretern aus Niedersachsen, Hessen und Bayern in Hameln teilgenommen, um gemeinsame Interessen hinsichtlich des Trassenverlaufs bei der geplanten SuedLink-Trasse zum Ausbau des Stromnetzes auszuloten. Potenziell von der SuedLink-Planung betroffene Landkreise waren zur Zusammenarbeit und Unterzeichnung der „Hamelner Erklärung“ eingeladen worden. Die während des Treffens verabschiedete Erklärung enthält die wesentlichen Eckpunkte und Argumente der beteiligten Gebietskörperschaften.

 

Die Fraktionsvorsitzenden Klaus Schejna (SPD), Reiner Bousonville (Grüne) und Jürgen Heim (Freie Wähler) aus dem Main-Kinzig-Kreis unterstützen die zentralen Forderungen der „Hamelner Erklärung“. In der gemeinsamen Erklärung der Landkreise werde die Notwendigkeit der Trasse grundsätzlich nicht infrage gestellt. Allerdings forderten die der Erklärung bislang beigetretenen 17 Landkreise ein transparentes Verfahren. Diese zentrale Forderung der „Hamelner Erklärung“ decke sich mit der Überzeugung der Kreiskoalition und der Beschlusslage im Kreistag vom Oktober, so die Fraktionschefs von SPD, Grünen und Freien Wählern. Gemeinsames Anliegen der beteiligten Landkreise sei es, dass alle denkbaren Korridore und nicht ausschließlich der Vorschlag des Betreibers Tennet geprüft werde. Darüber hinaus werden die Bundesregierung sowie die Landesregierungen aufgefordert dafür Sorge zu tragen, dass die gesetzlichen und tatsächlichen Möglichkeiten geschaffen werden, insbesondere durch Erdverkabelung, Belastungen für Mensch und Umwelt gering zu halten.

 

„Das Treffen in Hameln hat gezeigt, dass der Main-Kinzig-Kreis in seiner Kritik an einer mangelnden Transparenz des Verfahrens durch die Bundesnetzagentur sowie des Betreibers Tennet nicht alleine steht. Der Beschluss im Kreistag, der die kritische Haltung des Main-Kinzig-Kreises gegenüber der SuedLink-Planung formuliert und die Ablehnung der Trassenführung durch den Bergwinkel beinhaltet, ist die Grundlage unserer Zusammenarbeit mit den anderen Landkreisen“, erläutern Schejna, Bousonville und Heim. Man sei sich einig, so die Kreiskoalition, dass die Wahl der Stromtrasse nicht in erster Linie nach Wirtschaftlichkeitsüberlegungen des Unternehmens erfolgen dürfe, sondern transparent und nachvollziehbar sein müsse. Die Koalitionsfraktionen unterstützen somit die Forderung der Kreisspitze an die Bundes- und Landesregierung, alle Alternativkorridore neutral zu prüfen. „Wir verlangen eine unvoreingenommene Trassenprüfung für das SuedLink-Projekt. Die Trassenführung darf nicht aufgrund bayerischer Befindlichkeiten festgelegt werden, sondern muss nach sachlich-fachlichen Erwägungen gefunden werden“, fordern Schejna, Bousonville und Heim übereinstimmend.