SPD, Grüne und Freie Wähler fordern Unterstützung für denkmalinteressierte Ehrenamtliche im Kreis

Zur kommenden Kreistagssitzung stellt die Koalition im Kreis aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern den Antrag, ehrenamtliche Arbeit denkmalinteressierter Bürgerinnen und Bürger durch die kostenfreie Bereitstellung von Daten aus dem sogenannten „Airborne Laserscanning“ zu unterstützen. Die Aufforderung ist an den Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst adressiert.

 

„Im Main-Kinzig-Kreis gibt es eine nicht unerhebliche Zahl an Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in Geschichtsvereinen, aber auch in anderer Art und Weise, mit ihrem ehrenamtlichen Engagement die Arbeit der Fachbehörden in denkmalpflegerischer Hinsicht wirkungsvoll unterstützen. So ist eine Reihe archäologischer Denkmäler im Landkreis durch Ehrenamtliche entdeckt worden und auch die denkmalgerechte behördliche Sicherung zahlreicher Bodendenkmäler wäre ohne das Engagement dieser Menschen schwer leistbar gewesen“, erklären die Fraktionsvorsitzenden der Kreiskoalition Klaus Schejna (SPD), Reiner Bousonville (Grüne) und Jürgen Heim (Freie Wähler) die Intention ihres Antrages.

 

Die Fraktionschefs meinen, dass die vom Land Hessen durchgeführte Erfassung der Geländeoberfläche durch das sogenannte „Airborne Laserscanning“ die Möglichkeit bietet, weitere, bisher unerkannte Bodendenkmäler zur entdecken, auszuwerten und zu dokumentieren. Bis heute sei das Hessische Landesamt für Denkmalpflege – trotz seines gesetzlichen Auftrages – nicht in der Lage gewesen, die Ergebnisse des Airborne Laserscannings flächendeckend auszuwerten und an die unteren Denkmalschutzbehörden weiterzugeben.

 

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger des Kreises würden sehr gerne ehrenamtlich bei der Auswertung dieser erfassten Daten behilflich sein, sollen aber für die Nutzung der Daten erhebliche finanzielle Mittel aufwenden.

 

„In einer Publikation der Hessischen Landesregierung, nämlich der Landes-Ehrenamtsagentur, vom August 2014 werden die Bürgerinnen und Bürger des Landes zum Engagement in der Denkmalpflege ermuntert und sogar aufgefordert. Ausdrücklich wird hier unter den Schlagwörtern ‚Geschichtsbewusstsein – keine vorrangige Aufgabe von Behörden‘ oder ‚Wichtige Hilfe für das Landesdenkmalamt‘ auf die Notwendigkeit der Betätigung ehrenamtlich aktiver Bürger auch im Bereich der Bodendenkmalpflege hingewiesen“, so die Fraktionsvorsitzenden.

 

Nur konsequent sei daher eine kostenfreie Weitergabe der Laserscanning-Datenbestände über die kommunalen Behörden auch an ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger. So würde die im Main-Kinzig-Kreis seit Jahrzehnten bewährte Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen einerseits und unterer Denkmalschutzbehörde sowie dem Landesamt für Denkmalpflege andererseits wirkungsvoll vorangebracht werden können. „Ohne das ehrenamtliche Engagement dieser Menschen wird die Arbeit der Fachbehörden auf Dauer ins Leere laufen“, sind sich Schejna, Bousonville und Heim sicher.

 

Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesbehörde und den denkmalpflegerisch aktiven Ehrenamtlichen, so der Vorschlag der Kreiskoalition, soll im Gegenzug eine verpflichtende Weiterleitung verifizierter bodendenkmalschutzrelevanter Ergebnisse und Informationen regeln.