Selten sei eine Pressemitteilung der FDP-Kreistagsfraktion in sich so widersprüchlich gewesen, wie die jüngste eines ihrer Mitglieder zum Thema Schulsozialarbeit, meint der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises, Klaus Schejna. Die Aufforderung Ommerts in Richtung des Landkreises, weiterhin um finanzielle Unterstützung von Dritten zu werben statt sich aus der Verantwortung zu stehlen, zeige, dass es die FDP im Kreis sei, die ihre Hausaufgaben nicht sorgfältig gemacht habe.
„Der Main-Kinzig-Kreis hingegen hat seine Hausaufgaben längst gemacht, Schulsozialarbeit im Schulterschluss mit den Kreiskommunen bereits im Jahr 2009 erfolgreich installiert und damit Verantwortung übernommen. Der Kollege der FDP scheint nicht mehr ganz auf der Höhe der politischen Entwicklung zu sein, denn er lässt völlig unter den Tisch fallen, dass seit Beginn des Jahres 2015 der Bund die Bafög-Finanzierung zu 100 Prozent übernommen habe. Eine damit einhergehende Entlastung der Länder im Rahmen des 6-Milliarden Paketes für Bildung, Schulen und Hochschulen schafft durchaus Handlungsspielräume. Alleine Hessen wird dadurch um rund 81 Millionen Euro entlastet. Eine Beteiligung des Landes an der Finanzierung der Schulsozialarbeit ist damit für uns selbstredend, denn für uns stellt sie nach wie vor eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar, die nicht länger alleine von kommunaler Ebene getragen werden darf“, macht Uta Böckel, bildungspolitische Sprecherin der SPD im Kreistag, die Forderung ihrer Fraktion deutlich.
Warum die FDP im Kreis so forsch in die Bresche springe für den Hessischen Kultusminister und sein Ansinnen, dass künftig Schulen darüber entscheiden müssen, ob sie Mittel aus der 105-prozentigen Lehrerversorgung für Schulsozialarbeit oder andere schulischen Aufgaben verwenden, erschließe sich den Sozialdemokraten nicht.
„Wenn die FDP ihre Forderung an uns ernst nimmt, weiterhin um finanzielle Unterstützung von Dritten zu werben, dann verstehen wir nicht, warum sie uns genau dafür kritisiert, anstatt uns tatkräftig zu unterstützen“, so Schejna und Böckel abschließend.