„Wir bedauern die geringe Wahlbeteiligung an den Wahlen zu den Ausländerbeiräten am vorigen Wochenende“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD Kreistagsfraktion, Klaus Schejna, in einer ersten Stellungnahme.
„Mögliche Gründe hierfür sehen wir unter anderem auch in der Komplexität des Wahlverfahrens mit Panaschieren und Kumulieren“, so Reiner Bousonville, Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag.
„Die niedrige Wahlbeteiligung zeigt aber auch, dass der Main-Kinzig-Kreis mit seinem Ansatz auf dem richtigen Weg ist. Die Menschen mit Migrationshintergrund wünschen sich konkrete, praktische Angebote und praktikable Wege der politischen Teilhabe. Solche Angebote gibt es im Main-Kinzig-Kreis bereits – und sie sollen mit Beteiligung der Menschen, die es betrifft, weiter ausgebaut werden“, so Jürgen Heim, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag.
Endgültige Ergebnisse liegen nur für einzelne Kommunen vor. Der Kreistag wird in seiner Sitzung am 04.12. die Einrichtung eines Kreisausländerbeirates beschließen und die Berufung der stimmberechtigten Mitglieder durchführen. „Die Beteiligung von Kreistagsmitgliedern mit ausschließlich beratender Funktion im Kreisausländerbeirat folgt dem Prinzip, dass einer Willkommenskultur unbedingt eine Integrationskultur folgen muss, sonst verpuffen alle noch so gut gemeinten Bemühungen“, so Manfred Jünemann von den Kreistagsgrünen, der für einen Sitz im Kreisausländerbeirat von der Kreistagskoalition nominiert wurde.
Hier sehen sich alle drei Fraktionsvorsitzenden der Kreiskoalition mit der bisher vertretenen Politik auf dem richtigen Weg. Insbesondere das Integrationsbüro des Main-Kinzig-Kreises habe in Zusammenarbeit mit den vielen ehrenamtlich engagierten Menschen vor Ort eine hervorragende Arbeit geleistet. Das Netzwerk der Runden Tische in den Kommunen ist im zurückliegenden Jahr noch einmal enger geknüpft worden.
Dabei macht die Kreiskoalition keinen Hehl daraus, dass ihr zunächst die Einrichtung eines Forums für Integration vorgeschwebt habe. „Allerdings haben wir uns in vielen Gesprächen mit den Menschen und auch mit Vertretern der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte in Hessen sowie auf lokaler und Landesebene überzeugen lassen, dass es Wunsch vieler ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger ist, sich über einen Kreisausländerbeirat auf politischer Ebene einzubringen. Diese Ansichten respektierten wir und werden diesem Wunsch mit der satzungskonformen Einrichtung eines Kreisausländerbeirates Rechnung tragen“, erläutern die Fraktionsvorsitzenden der Kreiskoalition Klaus Schejna (SPD), Reiner Bousonville (Grüne) und Jürgen Heim (Freie Wähler).