Thema: Regenerative Energien

Wie stehen Sie zum Bau von Windkraftanlagen im Main-Kinzig-Kreis? Welche Ziele haben Sie bezüglich der weiteren Nutzung regenerativer Energie in der Region?


Antwort Klaus Schejna, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion:

Die SPD im Main-Kinzig-Kreis bekennt sich zur Energiewende, zum Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien, zur dezentralen Energieversorgung und einem Energiemix. Wir haben die Entwicklung hin zu grüner Energie in unserem Kreis unterstützt, so dass heute bereits rein rechnerisch mehr als der komplette private Stromverbrauch unserer 405.000 Bürgerinnen und Bürger durch Quellen aus erneuerbarer Energie gedeckt werden kann. Grüne Energie deckt sogar rund ein Viertel des Gesamtstrombedarfs von Privathaushalten und Gewerbe im Main-Kinzig-Kreis. Diese Quote wollen wir bis 2020 auf 50 Prozent erhöhen.
Mit der Errichtung eines Solarparks auf der ehemaligen Mülldeponie „Auf der Stein“ bei Neuberg entstand hessenweit eine der größten Anlagen dieser Art in unserem Landkreis. Bereits im Sommer 2015 ging die Photovoltaikanlage ans Netz. Sie reicht aus, um rund 600 Haushalte mit grünem Strom zu versorgen und somit rund 1.700t CO2 pro Jahr im Vergleich zu einem konventionellen Kraftwerk einzusparen.
Die Diskussion um den Ausbau erneuerbarer Energien sowie eines Überlandstromnetzes lässt sich nur mit den Bürgerinnen und Bürgern führen. Wir fordern daher die Landesregierung und die Bundesnetzagentur auf, den Dialog mit den Menschen zu führen, sie aktiv einzubinden in Erkundungs- und Bewertungsverfahren. Wir brauchen auch einen offeneren Austausch zwischen den Rathäusern, Windkraftbetreibern und Bürgern. Der Bürgerwille sollte in diesem Prozess ausgelotet und als bindend respektiert werden. Dazu braucht es geeignete Beteiligungs- und Abstimmungsverfahren, die beispielsweise von der Hessen Agentur zwar dafür vorgesehen, aber viel zu zaghaft eingesetzt werden. Wir Sozialdemokraten sind davon überzeugt, dass ein vernünftiger Ausgleich von Ökonomie und Naturschutz miteinander vereinbar sind. Wir fordern für künftige Projekte, insbesondere den weiteren Ausbau der Windkraft, klare Regelungen durch einen Regionalplan. Die Energiewende kann nur ganzheitlich gedacht werden. Perspektivisch fördern wir die Speicherung von Energie, z.B. durch das Power-to-Gas-Verfahren, und wollen hier eine Vorreiterrolle einnehmen in der sinnvollen Verknüpfung der Energieerzeugung, Speicherung, Rückverstromung und dem Einbinden in den Mobilitätssektor durch Wasserstoff als alternativen Kraftstoff.