
Welche drei Themenfelder müssen aus Ihrer Sicht in den kommenden Jahren im Main-Kinzig-Kreis noch stärker in den Fokus gerückt werden?
Antwort Klaus Schejna, Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion:
Mobilität und ländlicher Raum: In unserem weitläufigen Landkreis mit unterschiedlichsten Strukturen ist Mobilität von großer Bedeutung, deshalb ist die Weiterentwicklung des Nahverkehrsplans gerade für den ländlichen Raum für uns prioritär. Wir werden trotz äußeren Drucks weiter in gute Straßen im Main-Kinzig-Kreis investieren. Darüber hinaus setzen wir uns mit Nachdruck dafür ein, dass die Fertigstellung des Riederwaldtunnels nicht weiter verzögert wird. Damit werden zehntausende Pendler aus unserem Kreis, die täglich zu ihrem Arbeitsplatz in den Ballungsraum Frankfurt fahren müssen, entlastet.
Für genauso wichtig erachten wir den Ausbau des Schienennetzes und damit die Erreichbarkeit der Stadt Frankfurt mit dem ÖPNV. Zentraler Baustein ist in diesem Zusammenhang die Nordmainische S-Bahn, für die wir werben und uns sowohl auf Bundes- und Landesebene, wie auch bei der Deutschen Bahn weiter einsetzen.
Bezahlbarer Wohnraum: Für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, Alleinerziehende sowie ältere Bürgerinnen und Bürger wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Hier braucht es einen Schulterschluss zwischen den Kommunen, um möglichst schnell und unbürokratisch Lösungen zu schaffen. Wir Sozialdemokraten im Main-Kinzig-Kreis sind dafür bekannt, dass wir bereit sind, neue Wege zu gehen. Das haben wir mit der flächendeckenden Versorgung mit schnellem Breitband-Internet bewiesen.
Bildung: Echte Ganztagsschulen sind und bleiben unser erklärtes Ziel. Einige unserer Schulen haben sich bereits in diese Richtung entwickelt. Wir Sozialdemokraten werden Schulen auf ihrem Weg zu echten Ganztagsschulen begleiten und unterstützen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird zunehmend wichtiger und Mogelpackungen wie der „Pakt für den Nachmittag“ der Hessischen Landesregierung, die einen Großteil der Betreuung der Schülerinnen und Schüler an Kommunen abwälzen möchte, sind für uns keine Alternativen.
Kommunalfinanzen: Auskömmliche finanzielle Ausstattung der Landkreise, Städte und Gemeinden bilden die Basis eines gelungenen gesellschaftlichen Miteinanders. Es kann nicht so weiter laufen wie bisher, dass Bund und Land uns Aufgaben übertragen, uns aber die finanziellen Mittel dafür nicht in ausreichender Höhe zur Verfügung stellen. Hier werden wir gemeinsam mit unserem Landrat Erich Pipa weiter dafür kämpfen, dass die kommunale Selbstverwaltung durch fehlende Finanzmittel nicht dauerhaft untergraben wird.