CDU in Bad Orb und Bad Soden-Salmünster tritt Netzwerkarbeit mit Füßen

Mit großer Sorge blickt Karl Netscher auf die jüngsten Presseberichterstattungen der CDU Bad Orb und Bad Soden-Salmünster. Die Christdemokraten in den beiden Kurstädten hatten jeweils gefordert, den Sitz der neuen Spessart Tourismus und Marketing GmbH in die eigene Kurstadt zu verlegen. Und das, obwohl im Gesellschaftsvertrag und auch in der politischen Diskussion schon lange klar war, dass die Spessart Tourismus und Marketing GmbH ihren Sitz in Gelnhausen haben wird.

Sowohl Michael Kertel für die CDU Bad Orb als auch Andreas Sobrino für Bad Soden-Salmünster seien dabei, aus parteipolitischen Gründen die gerade aufblühende Netzwerkarbeit der touristisch Verantwortlichen der Städte und Gemeinden verantwortungslos mit Füßen zu treten.

Netscher betont, dass in zwei Veranstaltungen mit den Tourismusverantwortlichen der Städte und Gemeinden sämtliche Eckpunkte der neuen Tourismusgesellschaft offen kommuniziert worden seien. Hierzu seien auch Einladungen an die politisch Verantwortlichen in den Kommunen gegangen. Hinzu kämen zwei weitere öffentliche Sitzungen des Wirtschaftsausschusses und des Haupt- und Finanzausschusses sowie die öffentliche Kreistagssitzung selbst. Bereits im August 2015 seien sämtliche Bürgermeister vom Main-Kinzig-Kreis angeschrieben worden mit der Bitte, den Gründungsprozess konstruktiv zu begleiten. Weder in der Stellungnahme aus Bad Orb, noch aus Bad Soden-Salmünster sei eine entsprechende Forderung nachlesbar, den Sitz der Gesellschaft in einer der Kurstädte anzusiedeln. Wie jemand danach auf die Idee kommen könne, die Kommunen seien nicht beteiligt worden, sei ihm schleierhaft, so Netscher. Es zeige sich vielmehr, dass die CDU in Bad Orb sich mit der Gesellschaft zuvor anscheinend nie befasst habe.

Auf der einen Seite sei es natürlich erfreulich, dass die politischen Vertreter der CDU bereits jetzt so überzeugt vom Erfolg der Spessart Tourismus und Marketing GmbH seien. Auf der anderen Seite sei es außerordentlich bedauerlich, dass die Gesellschaft noch vor ihrer offiziellen Beurkundung zum Gegenstand parteipolitischer Spielchen der CDU werde – und dies aus reinen Wahlkampfgründen oder dem Profilierungsbedürfnis Einzelner.

„Statt sich unter dem Dach der neuen Gesellschaft zusammenzufinden und mit gemeinsamen Vermarktungsideen für die gesamte Region zu punkten, sind es als Erstes die CDU-Fraktionen der Kurstädte, die auf Konfrontation statt Kooperation setzen“, kritisiert Netscher. Dies sei genau das Gegenteil dessen, was die Spessart Tourismus und Marketing GmbH erreichen wolle. Wer die Pressemitteilung aus Bad Soden-Salmünster lese, erkenne schnell, dass die Christdemokraten eigentlich gegen Bürgermeister und Kurdirektor schössen, während die der CDU aus Bad Orb sich gegen den Kreis richte.

Während die Fachleute aller Kommunen und die Leistungsanbieter, auch aus Bad Orb und Bad Soden-Salmünster, bereits in mehreren Sitzungen die Eckpfeiler der Arbeit der neuen Tourismus-Gesellschaft festgelegt und sich auf einen gemeinsamen Weg begeben hätten, erwachten nun die CDU-Fraktionen in den Kurstädten und trügen alles dazu bei den gemeinsamen Prozess zu torpedieren. Und das, so Netscher, sei genau das, was die Arbeit der Spessart Tourismus GmbH am wenigsten gebrauchen könne.