Die SPD-Kreistagsfraktion zeigt sich „sehr zufrieden“ mit der Ankündigung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, dass es zum 1. Juli 2017 nun doch einen offiziellen Pädiatrischen Bereitschaftsdienst in den Main-Kinzig-Kliniken am Standort Gelnhausen geben wird. 25 im Landkreis niedergelassene Kinderärzte sowie Klinikmediziner werden sich ab dann außerhalb der regulären Sprechzeiten um kranke Kinder und Jugendliche kümmern.
„Besonders hervorheben möchten wir den Einsatz von Landrat Erich Pipa, der das Thema mit Nachdruck in die Öffentlichkeit gebracht hat, um eine Lösung für die Familien im Kreis zu bewirken”, erklären Klaus Schejna Fraktionsvorsitzender und Thorsten Stolz, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Schon im März 2016 hatte sich Landrat Erich Pipa in einem Schreiben an den Interessenverband kritisch geäußert zu den Plänen, dass der Main-Kinzig-Kreis bei den Planungen als Standort nicht berücksichtigt wird. „Unsere Kliniken in Gelnhausen leisten hier seit Jahren hervorragende Arbeit und sind eine unverzichtbare Anlaufstelle für die kleinen Patienten“, schreibt die SPD-Kreistagsfraktion in ihrer Pressemitteilung. Doch stattdessen sollte nur Offenbach als nächste Anlaufstelle für Patienten aus dem Main-Kinzig-Kreis ausgebaut werden. Dabei versorgen die Main-Kinzig-Kliniken seit mehr als zehn Jahren in der Kinder-Notaufnahme der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin jährlich etwa 9.000 Kinder und Jugendliche. Im Wesentlichen erfolgt diese Versorgung außerhalb der regulären Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärzte, tagsüber, nachts, an den Wochenenden, an Feiertagen und in Urlaubszeiten.
Bereits in der Sitzung am 22. April diesen Jahres hatte der Kreistag sich einstimmig für einen Bereitschaftsdienst in Gelnhausen eingesetzt. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, waren die Bürgerinnen und Bürger gefragt, sich an einer Online-Petition zu beteiligen. „Am Ende haben rund 22.000 Menschen ihren Protest geäußert, dass in dem mit über 410.000 Einwohnern bevölkerungsstärksten Landkreis Hessens kein Standort für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen außerhalb der regulären Praxenöffnungszeiten vorgesehen ist. Es ist ein erfreuliches Signal, dass der Protest aus der Bevölkerung und die politische Botschaft aus dem Main-Kinzig-Kreis nun auch Wirkung zeigen. Hier haben alle an einem Strang gezogen und dies zahlt sich jetzt aus“, erklärt Klaus Schejna.