Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion besuchen gemeinsam mit SPD Landtagskandidatin und Vorsitzenden des Kreissozialausschusses, Jutta Straub, die Familienschule International in Erlensee
Das Erste was den Besuchern auffällt, ist die Vielfältigkeit. Frauen unterschiedlicher Nationalität sitzen um einen Tisch, jede vor sich einen Laptop. Sara Ibrahem zeigt ihnen, wie sie das Internet für die Wohnungs- und Jobsuche nutzen können oder wie sie bei Onlineplattformen Gebrauchsgegenstände finden. Sara Ibrahem ist IT-Expertin aus Eritrea und bringt ihre Fähigkeiten und ihr Wissen ein, wie das alle machen bei der Familienschule International (FamI). Begonnen hat die FamI 2010 als Projekt der Modellregion Integration des Landes Hessen. „Nachdem die Anschubfinanzierung durch das Land weggefallen ist, hat die Stadt Erlensee die finanzielle Förderung des Projektes übernommen“, informiert Birgit Reuhl, Stadtverordnete aus Erlensee und Vorsitzende des SPD-Ortsvereins die Besucher.
„Jede und Jeder der zu uns in die FamI kommt kann etwas, was andere nicht können“, so Hane Krasniqi, eine der Frauen, die von Anfang an dabei sind. „Alle bringen ihre Talente ein und geben ihr Wissen weiter“. So ist quasi eine Mini-VHS entstanden, in der sich die Teilnehmerinnen gegenseitig coachen und weiterbilden. Hane Krasniqi z.B. hat anfangs in der Kinderbetreuung der FamI mitgearbeitet, sich dann zur Erzieherinnenhelferin weitergebildet und ist heute Tagesmutter in Erlensee und Koordinatorin bei der FamI. Oder wie Asa Kalemba. Sie ist eine der vielen Integrationslotsinnen des MKK die aus der FamI kommen, hat sich zur Gesundheitsberaterin und Sozialbetreuerin im Altersheim weitergebildet und betreut bei der FamI die Theatergruppe. Zwei beeindruckende Frauen und Lebensläufe von vielen, die die Sozialpolitiker/innen bei ihrem Besuch kennenlernen durften.
„Die Vielfalt der Angebote und der Nationalitäten die sich in der FamI wiederfinden ist wirklich außergewöhnlich“, stellt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion Jutta Straub fest. Frauen aus rund 12 Nationen treffen sich regelmäßig, nehmen am Sportangebot, Computerkurs oder am Frauentreff teil. Möglich wird das durch das ebenfalls selbstorganisierte Kinderbetreuungsangebot. Neben den Angeboten für Frauen, sind aus der FamI aber u.a. auch eine Männermusikgruppe und ein Kinder-Theaterprojekt entstanden. Die Integrationslotsin Nesihe Akman betreut dabei die Theatergruppe und ist neuerdings im Ganztagsangebot der Grundschule Langendiebach eingebunden. Roja Allaf koordiniert die internationale Musikschule, in der junge Männer anderen Interessierten die Musikinstrumente ihrer Heimatländer beibringen. Keimzelle für die Ideen und Projekte sind die wöchentlichen Treffen der Koordinatorinnen.
„Hier sind aus einem Projekt heraus über die Jahre Strukturen entstanden, die inzwischen fester Bestandteil der Integrationsarbeit der Stadt Erlensee sind“, unterstreicht Jutta Straub. „Dass es immer wieder gelingt, neu ankommende Menschen aus anderen Kulturkreisen in die FamI einzuladen, in die bestehende Struktur zu integrieren und zu erreichen, dass sie den Familientreff aktiv mitgestalten, ist beeindruckend und zeigt wie erfolgreiche Integrationsarbeit aussehen kann.“
Besonders eindrucksvoll ist beim Besuch der Sozialdemokraten/innen wie die gemeinsamen Erfahrungen und die gemeinsame Arbeit die Frauen zusammengeschweißt hat. „Unser Zusammenhalt ist der Grund für den Erfolg unserer Arbeit“, ist auch die Überzeugung von Hane Krasniqi, Asa Kalemba und den anderen Frauen, die sich also Koordinatorinnen engagieren. „Nur so gelingt es uns auch große Projekte zu stemmen.“ So haben die Frauen der FamI z.B. die Verpflegung der Besucher bei der Eröffnungsfeier zur Interkulturellen Woche des Main-Kinzig-Kreises übernommen. Fraglos ein Highlight, können sich die Kommunalpolitiker/innen bei ihrem Besuch doch selbst von der Qualität und Vielfalt der Speisen überzeugen.
Doch noch etwas bewegt die Frauen und kommt immer wieder zur Sprache: Die Unterstützung durch ihre Projektkoordinatorin Anita Losch, die die FamI mit aufgebaut hat und sie auch heute noch begleitet. „Ohne Frau Losch wäre das alles hier nicht möglich, sie spornt uns immer wieder an uns weiterzubilden, Neues anzugehen und kümmert sich um die finanzielle Förderung unserer Projekte“, es ist spürbar, wie wichtig den Frauen ist, ihren Dank für diese Unterstützung auszudrücken.
Für die Sozialpolitiker/innen der SPD endet der Besuch mit einem schönen gemeinsamen Foto, das die ganze Vielfalt der FamI wiederspiegelt. „Wir nehmen viele positive und bemerkenswerte Eindrücke mit, die beispielgebend sind für eine gelingende Integration“, so Jutta Straub, die sich im Namen der Besucher/innen auch für den herzlichen Empfang bedankt. „Sie haben uns mit Ihren Erfahrungen und dem, was Sie alle ganz persönlich in ihrem Leben hier erreicht haben, sehr beeindruckt. Wir wünschen Ihnen weiterhin so viel Energie, Einfallsreichtum und Kreativität, damit die FamI auch in Zukunft ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann“.