Kreis-Koalition: Zeit nutzen und eine möglichst breite Basis schaffen

Die Vorsitzenden der Koalitionsfraktionen im Kreistag, Klaus Schejna (SPD) und Michael Reul (CDU), begrüßen die Kreisausschussvorlage zum weiteren Verfahren in Sachen Standortsuche für eine Akademie für Gesundheit und Pflege. „Indem wir das Suchverfahren erweitern, können wir bei der Prüfung geeigneter Standorte weitere Kriterien berücksichtigen, die bisher zu kurz gekommen sind. Wir können zudem die weiteren formalen Schritte fokussiert angehen. Wir werden deshalb gemeinsam diesen vorgeschlagenen Weg unterstützen und positiv begleiten“, erklären die Vorsitzenden der Fraktionen, Klaus Schejna (SPD) und Michael Reul (CDU). Die Koalition werde dem Vorschlag der Kreisspitze zustimmen, die Beratungen im Haupt- und Finanzausschuss fortzusetzen und zu vertiefen.

Die Zeit bis zu einer endgültigen Entscheidung über den Ort könne nun genutzt werden, um wieder die wichtige inhaltlich-konzeptionelle Vorarbeit für die Akademie in den Mittelpunkt zu rücken. „Uns eint im Kreistag über die meisten Fraktionen hinweg der Grundgedanke, der hinter der Akademie für Gesundheit und Pflege steht“, halten Schejna und Reul fest. Man brauche eine Stärkung des Pflegeberufs allgemein, man brauche zudem im Main-Kinzig-Kreis auf absehbare Zeit mehr Pfleger – bis zu 1.000 neue Pflegefachkräfte alleine in den nächsten zehn Jahren.

„Wir schaffen mit der Akademie wertvolle Synergien und weiten die Kapazitäten der Ausbildung deutlich aus. Der Vorstoß der Kreisspitze war und ist daher absolut zukunftsgerichtet. Bis wir dort sind, wo wir alle hinwollen, ist es aber noch eine ordentliche Wegstrecke. Es ist gut, dass wir nun den Blick konzentriert auf die nächsten formalen und inhaltlichen Schritte richten können“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Christ- und Sozialdemokraten im Kreistag.

Ein Zusammengehen der Pflegeausbildung von den bisher getrennten Ausbildungsstätten in Rodenbach und Gelnhausen bedeutet, dass die Träger der Ausbildung in einer neuen, gemeinsamen Gesellschaft aufgehen werden. Auf diesen notwendigen Schritt hatte Landrat Thorsten Stolz bei der Vorstellung des Konzepts im November 2018 hingewiesen und eine breite Unterstützung aus dem Kreistag erfahren. Der Kreisausschuss und die politischen Gremien bereiten in den kommenden Monaten die Grundlagen für die neue Gesellschaft vor, ebenso die Vereinbarungen mit der Bundes- und Landesebene über eine etwaige finanzielle Förderung. Zudem müssen Gespräche auf Fach- und Trägerebene über die weiteren Aus- und Fortbildungen geführt werden, die neben dem Bereich des Pflegeberufs in der neuen Akademie eine Heimat finden sollen.

„Die Zuspitzung auf die reine Standortfrage in den vergangenen Wochen ist aus Sicht der jeweiligen Bürgermeister verständlich gewesen. Als Kreistagsabgeordnete haben wir aber die Verantwortung, für die beste Lösung für den Main-Kinzig-Kreis, an der Sache orientiert, einzutreten“, halten die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD fest. „Wir schaffen jetzt formal ein Fundament für die Akademie und laden alle Fraktionen ein, sich inhaltlich zu beteiligen. Gleichzeitig fordern wir die Kreistagsabgeordneten auf, zu den eigenen Forderungen nach einem breiteren Kriterienkatalog für einen Standort, den wir parallel dazu erarbeiten, nun auch zu stehen und eine adäquate und verbindliche Prüfung der Standorte vorzubereiten. Unser Ziel muss eine möglichst breite Basis für eine Entscheidung im Anschluss sein, für die künftige Trägerschaft und Ausrichtung der Akademie wie auch für einen Standort.“