
Wir erkennen die demografische Entwicklung als Herausforderung wie auch als Chance an. Natürlich wird diese Entwicklung den Main-Kinzig-Kreis verändern. Die Menschen werden immer älter – und das ist auch gut so! Wir Sozialdemokratinnen und -demokraten wollen Seniorenbeiräte und ähnliche Gremien unseres Kreises dabei unterstützen, dass ältere Menschen in unserem Kreis so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können. Die Leitstelle für ältere Bürger im Main-Kinzig-Kreis fungiert als Schnittstelle für die ehrenamtlichen Helfer wie auch die hauptamtlichen Betreuer in den Kommunen. Hier erhalten sie auch in Zukunft kompetente Unterstützung in Fragen zur häuslichen Pflege. Ohnehin setzen wir uns für eine erleichterte Mobilität unserer Seniorinnen und Senioren sowie für Menschen mit Behinderung ein. Sämtliche Neu- und Umbauten müssen mit barrierefreien Zugängen versehen werden, so auch unsere Verkehrseinrichtungen.
Das Altern vollzieht sich als natürlicher Prozess. Der medizinische Fortschritt macht bereits heute verlängernde Phasen von Gesundheit möglich und eröffnet den meisten älteren Menschen jenseits des Renteneintritts einen aktiven Lebensabschnitt. Sie können auch dank neuer sozialer Medien aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben und in Kontakt mit Freunden und Verwandten bleiben, und verschiedene Lösungen des „Intelligenten Wohnens“ ermöglichen ein Leben in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter. Der Bereich, wie Menschen älter werden, ging dabei noch nie so weit auseinander wie heute – ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht: Von der klassischen Großmutter, über den Weltenbummler, den Studenten an der Seniorenuniversität bis hin zum Bewohner einer generationsübergreifenden Wohngemeinschaft erscheint im Alter (fast) alles möglich! Und je älter eine Gesellschaft wird, an umso mehr Dinge muss man auch in Bezug auf eine alternde Gesellschaft berücksichtigen.

Wir entwickeln Ideen für das Wohnen der Zukunft in einer alternden Gesellschaft
Diese demografischen Veränderungen stellen große Anforderungen an das „Wohnen der Zukunft“, es muss den verändernden Bedingungen des Alterns gerecht werden: Von dem Bedürfnis nach Individualität, über die wachsende Anteil an moderne Technik bis hin zum selbstbestimmten, individuellen Leben allein im Alter.
Mit dem länger werdenden Leben auf der einen Seite und weniger junger Menschen auf der anderen Seite werden sich für viele Menschen im Alter finanzielle Situationen verschärfen – zum Beispiel durch stagnierende Renten und steigende Kosten etwa für Gesundheit. Deshalb ist es die große Herausforderung der Zukunft, Lösungen für bezahlbares Wohnen gerade im Alter zu schaffen.
Möglichst lange Zeit lebenswert und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu wohnen, ist dabei für die meisten Menschen das erstrebenswerte Ziel. In Zeiten der Digitalisierung können neue Technologien Lösungsansätze bieten, um Dinge wie Kommunikation, Sicherheit und Komfort zu unterstützen, alternative Wohnformen, Barrierefreies Wohnen – in zahlreichen Themenfeldern sind gute Ideen gefragt! Doch nicht nur innerhalb der Wohnung muss sich in Zukunft vieles verändern. Auch die Stadtplanung und Quartiersentwicklung sowie der Gesundheitsversorgung und Altenpflege bleiben von den tiefgreifenden Veränderungen nicht unberührt.

Unsere Alten- und Pflegezentren benötigen künftig mehr Personal, dazu müssen die Ausbildungskapazitäten erhöht werden. Auf vielfältige Weise wollen wir für den Beruf der Altenpflege bei jungen Menschen werben. Die dezentralen Pflegemöglichkeiten für die Bedürftigen wollen wir ausbauen und in diesem Bereich die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen intensivieren. Wir setzen uns für den Ausbau der Pflegestützpunkte ein, um eine passgenaue Beratung für unsere pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen.
Wir wollen gemeinsam das System aus kreiseigenen und öffentlichen Pflegeeinrichtungen auf der einen sowie privaten Anbietern auf der anderen Seite im örtlichen und ambulanten Bereich ausbauen und optimieren. Bundesweite Beachtung genießt das Modellprojekt „SOwieDAheim“. Wir wollen dieses bewährte Angebot weiter ausbauen, um pflegenden Angehörigen für einige Stunden in der Woche Entlastung zu bieten. Eine solche durch den Kreis unterstützte Betreuung soll bis 2018 flächendeckend in jeder Kommune angeboten werden, um kurze Wege für Betreuende wie auch Betreute sicherzustellen. Wir als sozialdemokratische Kreispolitiker setzen uns beim Bundesgesundheitsministerium dafür ein, dass diese Leistung für die Familien voll erstattungsfähig wird. Für Menschen, denen nicht mehr zu Hause geholfen werden kann, wollen wir in unserem Kreis ein flächendeckendes Angebot an teil- und vollstationärer Hilfe ermöglichen. Dabei wollen wir nicht nur traditionelle Pflegeeinrichtungen weiter unterstützen, sondern auch neue, innovative sowie visionäre Ideen und Projekte in der Altenhilfe angehen, wie sie z.B. erfolgreich im sogenannten „Dependancemodell“ umgesetzt wurden. Hier spielen gerade die kreiseigenen Pflegeeinrichtungen eine wichtige Rolle als Marktführer im vollstationären Bereich.