Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft unserer Kinder und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie beginnt in der Familie, wird in den Kindertagesstätten fortgesetzt, in Schule und Ausbildung ausgebaut und lebenslang fortentwickelt.
Wir stimmen darüber überein, nach den Möglichkeiten, die das Land Hessen bietet und die dem Schulträger zur Verfügung stehen, alle Schulen von Maintal bis Sinntal, trotz teils unterschiedlicher demografischer Entwicklung im Kreisgebiet, zu erhalten. Hierzu gehört eine transparente, ehrliche und offene Diskussion mit den betroffenen Schulgemeinden, um nachhaltige Lösungen für unsere Schullandschaft zu entwickeln.
Ein guter Ansatz ist das im Main-Kinzig-Kreis eingeführte Modell der Verbundschulen, um insbesondere die kleinen Grundschulen im Osten des Kreises zukunftsfähig zu machen. Dies setzt allerdings die Bereitschaft der Beteiligten vor Ort voraus, dieses Modell der Standorterhaltung zu unterstützen. Die Koalition strebt eine weiterhin enge Kooperation mit der Stadt Hanau als Schulträger an.
Der Main-Kinzig-Kreis ist als Schulträger für den Schulbau und die Investitionen in unsere Schulen verantwortlich. Die Koalition setzt sich dafür ein, die Investitionsquote im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Kreises auf dem bisherigen hohen Niveau zu halten.
Wir werden sukzessive Schulen mit modernen digitalen Medien ausrüsten, um den Unterricht den Anforderungen der neuen Arbeitswelt anzupassen und die Möglichkeiten individueller Förderung durch digitale Medien zu nutzen. Konkret streben wir an, die vollständige Digitalisierung der schulischen Infrastruktur im MKK bis zum Jahre 2021 zu erreichen. Dort wo dies von der jeweiligen Schulkonferenz befürwortet wird und mit deren pädagogischen Konzepten vereinbar ist, stellen wir leistungsstarkes WLAN und IT-Systeme sowie digitale Lernmaterialien bereit. Zudem setzen sich die Koalitionäre über ihre Landtagsfraktionen beim Hessischen Kultusministerium dafür ein, dass alle Lehrkräfte entsprechend der Anforderungen im Umgang mit neuen Medien und IT-Systemen fortgebildet werden.
Die derzeit bestehende Schulsozialarbeit werden wir im vollen Umfang in Absprache mit den Städten und Gemeinden fortführen und weiterentwickeln.
Ziel der Koalition ist es, dass sich das Land Hessen, wie bereits bei PuSch- (Praxis und Schule) und InteA- (Integration und Abschluss) Klassen, an den Kosten der Schulsozialarbeit beteiligt. Der Main-Kinzig-Kreis unterstützt die Schulen bei der Weiterentwicklung der Berufs- und Studienorientierung.
Wir streben zur Unterstützung des Brandschutzes bzw. der Feuerwehren im Main-Kinzig-Kreis freiwillige Angebote zur Brandschutzerziehung an Schulen an.
Der Main-Kinzig-Kreis unterstützt die Schulen auf ihrem Weg hin zu Ganztagsschulen im Rahmen der jeweiligen Programme des Landes Hessen, dazu zählt neben den Betreuungsprofilen 1 – 3 auch der Pakt für den Nachmittag. Wir werden daher die Schulen durch die Bereitstellung der nötigen, modernen Infrastruktur einschließlich einer gesunden Schulverpflegung nachhaltig unterstützen und fördern. Das Bestreben von Schulen hin zu Nachmittagsangeboten und den Pakt für den Nachmittag wird nicht an Möglichkeiten der Schülerbeförderung scheitern. Vorhandene Träger bewährter Bildungs- und Betreuungsangebote vor Ort sollen zuvorderst in die Angebote mit einbezogen werden. Die Koalition bekennt sich dazu, dass die Finanzierung der Aufgabe der Schulkinderbetreuung und der Ganztagsangebote nicht zu Lasten der Städte und Gemeinden sowie der Landkreise gehen darf.
In der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Leitidee der Inklusion festgehalten. Dabei sollen Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam beschult werden. Unser Ziel muss es sein, den Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen oder Behinderung an Grundschulen und weiterführenden Schulen zu erhöhen und im Gegenzug die Förderschulbesuchsquote in den nächsten Jahren zu senken. Das Elternwahlrecht zwischen inklusiver Beschulung und Förderschule hat bei der Wahl der Beschulung für uns Priorität.
Wir unterstützen den Aufbau von inklusiven Schulbündnissen im Main-Kinzig-Kreis. Die zur Verfügung stehenden Ressourcen sollen so konzentriert werden, dass inklusive Beschulung für alle Beteiligten als Mehrwert und nicht als zusätzliche Belastung empfunden wird. Wir setzen uns dafür ein, dass Förderschwerpunkte, die bisher im Main-Kinzig-Kreis nicht im Angebot der inklusiven Beschulung waren, auch bei uns an Regelschulen angewählt werden können. Hierfür sind gegebenenfalls Schwerpunktschulen zu bilden.
Die beruflichen Schulen sind aufgrund ihres breitgefächerten und vielfältigen Bildungsangebots ein herausragender Pfeiler innerhalb unserer Bildungslandschaft im Main-Kinzig-Kreis. Im Rahmen der dualen Ausbildung sind sie zuverlässiger Partner der Wirtschaft und übernehmen den theoretischen Teil der Berufsausbildung. Zahlreiche Angebote in Teil- und Vollzeitform ermöglichen jungen Menschen den Einstieg in ihr weiteres Berufsleben und führen zudem auch zu höherwertigen Schulabschlüssen.
Bei einer Fortschreibung des Berufsschulentwicklungsplanes tragen wir Sorge dafür, dass durch intelligente Gestaltungselemente alle Berufsschulstandorte im Kreis und in der Stadt Hanau nachhaltig fortentwickelt werden. Durch entsprechende räumliche und sachliche Ausstattung werden wir weiterhin die beruflichen Schulen für die Herausforderungen der kommenden Jahre rüsten.
Die Koalition bekennt sich zu dem Konzept des „Lebenslangen Lernens“. Die Bildungspartner Main-Kinzig (BiP) bieten ein breit aufgestelltes Kurs- und Seminarangebot an und leisten damit eine hervorragende Arbeit in diesem Bereich. Daher sind sie für uns logischer Partner bei der Umsetzung des Konzepts des „Lebenslangen Lernens“.
Darüber hinaus streben die Koalitionäre den Ausbau des Main-Kinzig-Kreises als Hochschulstandort an. Hiermit ließe sich den teilweise hohen Bildungswanderungen insbesondere im Altkreis Schlüchtern, aber auch im Raum Hanau infolge der räumlichen Nähe zu Frankfurt, wirksam entgegentreten. Auf dem Weg zum Hochschulstandort Main-Kinzig sind kleinere Schritte, wie zum Beispiel Fachhochschulabschlüsse in Einzelbereichen unter Einbeziehung der Bildungspartner anzustreben.
Wir werden uns auch weiter dafür einsetzen, dass all diese Angebote flächendeckend und den Bedürfnissen der Arbeitnehmer angepasst stattfinden. Im Rahmen der Integration von Flüchtlingen sind die Bildungspartner für uns ein zentraler Ansprechpartner im Bereich der Qualifizierung.
Der Main-Kinzig-Kreis ist ein weltoffener und vielfältiger Kreis. Dies zeigt sich nicht zuletzt durch die vielen Partner- und Freundschaften, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind. Die Koalition wird sich dafür einsetzen, die Partner- und Freundschaften zu pflegen und z.B. durch den regelmäßigen Austausch von Schülerinnen und Schülern mit Leben zu füllen.