Antrag der Fraktionen SPD und CDU „Letzte Hilfe – Maßnahmen zur Linderung von Leiden und Erhaltung von Lebensqualität“
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
die Fraktionen von SPD und CDU stellen zur Kreistagssitzung am 28.06.2019 folgenden gemeinsamen Antrag:
Der Kreistag möge beschließen:
Der Kreisausschuss wird gebeten, im Bereich Palliativversorgung und Hospiz das Konzept „Letzte Hilfe“ des Würdezentrums der Stadt Frankfurt am Main (www.wuerdezentrum.de) im gesamten Main-Kinzig-Kreis umzusetzen. Hierfür sollen regionale Anbieter in der palliativen Versorgung einbezogen werden.
Begründung:
Mit der Errichtung des stationären Hospizes St. Elisabeth Kinzigtal in Gelnhausen im Mai 2017 und der Eröffnung der Palliativstation am Standort Schlüchtern der Main-Kinzig-Kliniken können Patienten, die unter einer weit fortgeschrittenen Erkrankung leiden und sich in der letzten Lebensphase befinden, ganzheitlich betreut werden.
Darüber hinaus müssen sich fast alle Menschen irgendwann mit dem Prozess des Sterbens eines Angehörigen oder einer nahestehenden Person beschäftigen und fühlen sich dabei oft hilflos.
In unserer Gesellschaft ist der Erste-Hilfe-Kurs fester Bestandteil – fast jeder absolviert diesen mindestens einmal im Laufe seines Lebens.
Mit der Thematik Sterben und Tod – noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft – beschäftigen sich oft nur diejenigen Menschen und meist erst dann, wenn sie unmittelbar davon betroffen sind.
Ein Letzte-Hilfe-Kurs soll genau hier ansetzen. Hospiz- und Palliativmitarbeiter/innen können ihre Erfahrungen an Begleitpersonen Schwerkranker und Sterbender am Lebensende weitergeben. Nicht nur Erste Hilfe, sondern auch Letzte Hilfe leisten zu können, ist eine humane Haltung und stärkt die Bereitschaft anderen Menschen in Not beizustehen.