Kreistagssitzung am 13.12.2019 – Main-Kinzig-Kreis fördert Erinnerungskultur

Änderungsantrag der Fraktionen SPD und CDU zu TOP 4.1 (Haushaltssatzung 2020 und 2021 sowie Investitionsprogramm 2020-2024) der Kreistagssitzung am 13.12.2019 „Main-Kinzig-Kreis fördert Erinnerungskultur“

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

die Fraktionen von SPD und CDU stellen zur Kreistagssitzung am 13.12.2019 folgenden gemeinsamen Änderungsantrag zum Haushalt „Main-Kinzig-Kreis fördert Erinnerungskultur“:

Der Kreistag möge beschließen:

Der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises bekennt sich seiner Verantwortung, Wissensvermittlung über die NS-Terrorherrschaft und die SED-Diktatur in der jungen Generation zu fördern mit dem Ziel, Demokratiebewusstsein zu schaffen sowie Antisemitismus und Rassismus entgegenzuwirken.

Der Kreisausschuss wird gebeten, Mittel aus dem Bundesprogramm „Jugend erinnert“ zu generieren, um Schulen und Jugendgruppen im Main-Kinzig-Kreis dabei zu unterstützen, Fahrten zu Gedenkstätten durchzuführen und damit eine nachhaltige Form der politischen Bildung zu praktizieren. Darüber hinaus werden für diesen Zweck kreiseigene Mittel in Höhe von 30.000 Euro p.a. im Bereich des Zentrums für Regionalgeschichte in den Doppelhaushalt 2020 und 2021 eingestellt.

Begründung:

„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu
wiederholen“ (Philosoph und Schriftsteller George Santayana).

Auf Antrag der Bundestagsfraktionen SPD und CDU/CSU soll das Bundesprogramm „Jugend erinnert – Wissensvermittlung über Wirkung und Folgen von Diktatur und Gewaltherrschaft stärken“ in Kürze aufgelegt werden. Gefördert werden sollen beispielsweise zeitgemäße Formate der Geschichtsvermittlung und der Jugendbegegnungen sowie nachhaltig wirkende Formen der politischen Bildung. Die dezentrale Erinnerungskultur im In- und Ausland soll gestärkt, grenzüberschreitende Ansätze sollen unterstützt werden. Finanzielle Unterstützung beispielsweise für
Klassenfahrten zu Gedenkstätten soll Anreize geben, jungen Menschen intensive Erfahrungen zu ermöglichen und zu verdeutlichen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Zielgruppe sind vor allem Jugendliche ab 14 Jahren. Der Besuch von Gedenkstätten ist wichtiger Bestandteil politischer Bildungsarbeit.